Für die Linzer ...

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... und die Wolfsberger steht am Sonntag Wiedergutmachung am Programm. Es wird sich weisen, welche Mannschaft dies letztlich umsetzen kann.

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Meistergruppe: Die 2. Runde im Ticker, So., ab 14.30 Uhr

Wien – Sowohl der LASK als auch der Wolfsberger AC hatten sich den Start in die Meistergruppe der Fußball-Bundesliga anders vorgestellt gehabt. Doch die Linzer rutschten in der Vorwoche in Tirol aus, während der WAC in ein historisches 1:8-Heimdebakel gegen Rapid schlitterte. Daher ist nun am Sonntag in Pasching (14.30 Uhr/live Sky) für beide Wiedergutmachung angesagt. "Ich hoffe, dass wir am Sonntag endgültig unter Beweis stellen können, dass wir Meistergruppe können", sagte LASK-Cheftrainer Dominik Thalhammer.

Zunächst stand bei den Athletikern eine sachliche Analyse auf dem Programm. "Ich denke, wir waren nicht klar genug in unseren Prinzipien, die uns auszeichnen. Da ist eine Schärfung in dieser Woche einfach wichtig gewesen", erklärte Thalhammer. Beim 0:2 gegen die WSG Tirol habe sein Team gut begonnen, nach der Pause sei die schwarz-weiße DNA jedoch total vernachlässigt worden. Die Restverteidigung habe dann nicht mehr funktioniert – Gegentore waren die Folge. "So dürfen wir als Topmannschaft einfach nicht agieren, diese Konter dürfen wir nicht einfangen."

Linzer wollen Basics umsetzen

Das Leid könnte auch damit zusammenhängen, "dass der eine oder andere ein bisschen überspielt ist, weil wir die Optionen aktuell nicht haben". Auch Torhüter Alexander Schlager gab zu, dass der Start in die Meistergruppe nicht optimal gewesen sei. Man habe aber schon öfter Rückschläge gut weggesteckt. "Natürlich wollen wir am Sonntag zu Hause voll anschreiben. Wir wissen auch, woran es liegt, und dass es einfach Basics sind, die wir am Platz umsetzen müssen", betonte der ÖFB-Teamkeeper.

Noch viel schlimmer erging es am Ostersonntag aber dem WAC, der von Rapid regelrecht in Grund und Boden gestampft wurde. "Mein Zugang ist, dass man das schon aufarbeiten muss und so gut es geht Erklärungen finden muss", führte Interimstrainer Roman Stary fünf Tage nach der 1:8-Pleite aus. "Dass so etwas eine Verunsicherung bringt, ist ganz klar. Das war aber vor allem ein Thema nach dem Spiel. Spätestens Mitte der Woche muss man den Turnaround schaffen."

Fehleranalyse beim WAC

Versucht habe er dies mit einer Mischung aus mentaler Aufbauarbeit und intensiver Fehleranalyse. "Jeder Spieler ist unterschiedlich, jeder hat ein eigenes Empfinden", sagte Stary. Sein Ansatz sei, "dass man es mit einer gewissen Wertschätzung macht, weil es macht ja keiner absichtlich. Aber natürlich muss man knallhart die Sachen ansprechen, die nicht gepasst haben." Der Ausgang allen Übels gegen Rapid war freilich die Rote Karte, die Innenverteidiger Luka Lochoshvili nach einem haarsträubenden Foul in der 29. Minute kassierte.

Der Georgier fasste dafür drei Spiele Sperre aus, für ihn dürfte der Schwede Gustav Henriksson in die Anfangself rücken. Doch auch an weiteren Positionen könnte Stary die Mannschaft verändern. Abhängig ist das auch von der Einsatzfähigkeit von vor allem zwei Profis: Michael Novak plagen Rückenprobleme, Mario Leitgeb zog sich gegen die Grün-Weißen einen Bruch des Kahnbeins zu. "Da müssen wir erst schauen und abwarten, wie es sich entwickelt."

Die Aufgabe gegen den LASK werde nicht einfacher. "Aber einfache Gegner gibt es in der Meistergruppe sowieso keinen. Jedenfalls wissen wir, was uns erwartet: schnelles Umschaltspiel, ein sehr intensives Spiel", ist Stary vor den Stärken der Oberösterreicher gewarnt. "Bei uns ist es so, dass wir ein anderes Auftreten von der Mannschaft und von jedem Einzelnen erhoffen. Vor allem, was die Defensivarbeit betrifft. Wir müssen defensiv stabiler und kompakter sein." Alle drei bisherigen Saisonduelle – zwei in der Liga, dazu das Cup-Halbfinale – gingen übrigens an den LASK.

Duell um Platz vier

In Graz steigt am Sonntag (14.30 Uhr/live Sky) das Duell um Platz vier, wenn Sturm Graz die nur einen Punkt zurückliegende WSG Tirol empfängt. Die Wattener sind seit dem 0:1 am 23. Februar in Hartberg mittlerweile fünf Partien ungeschlagen (zwei Siege, drei Remis) und haben zuletzt den LASK 2:0 besiegt. Dementsprechend erwartet Sturm-Coach Ilzer "ein richtig hartes Stück Arbeit, eine enorm schwere Aufgabe", wie er am Freitag versicherte.

"Man braucht kein großer Prophet sein, dass man weiß, das Spiel am Sonntag ist ein richtungsweisendes Duell um die Plätze für die Europacup-Tickets", wies Ilzer auf die besondere Bedeutung der Partie hin. "Das ist uns allen bewusst." Er sehe die Tiroler "auch schon lange nicht mehr als Überraschungsteam, weil ich kann mich nicht erinnern, dass WSG Tirol in den letzten Spielen irgendwann einmal eine schlechte Leistung gezeigt hat. Sie rufen immer ein hohes, richtig gutes Niveau ab."

Lob für die Tiroler

Das beweise alleine schon der Blick auf die Saison-Bilanz der Wattener gegen die heimischen Europa-League-Teilnehmer: "Kein Spiel noch gegen den LASK verloren, kein Spiel verloren gegen Rapid, kein Spiel verloren gegen den WAC. Sie bringen also sowohl Leistungen wie Ergebnisse. Das ist ein Team, das im Sommer nach dem fix geglaubten Abstieg eine sehr, sehr schlaue Kaderzusammensetzung gewählt hat. Das ist sicher die Basis dieses Erfolgs, den sie jetzt einfahren. Auf der anderen Seite haben sie eine gute Spielidee zu diesem Kader entwickelt (...). Eine mutige Spielidee, sie werden im Ballbesitz immer stärker und dominanter", lobte Ilzer die Arbeit der Tiroler.

In den bisherigen vier Liga-Duellen gingen die Grazer jedoch dreimal als Sieger vom Platz, nur zuletzt am 6. März in Innsbruck gab es ein glückliches 1:1, da Ex-WSG-Kicker Kelvin Yeboah in der Nachspielzeit noch zum Ausgleich für die Steirer traf. "So gesehen haben wir mit Sturm noch eine Rechnung offen", erinnerte Trainer Thomas Silberberger ebenso an die unglückliche 0:1-Niederlage am 28. November in Graz.

Befreit aufspielen

Seine Truppe hatte schon vor dem 2:0 gegen den LASK mit dem 5:3 in Wolfsberg und dem 1:1 gegen Rapid nachdrücklich ihre Meistergruppenklasse gezeigt. "Wir entwickeln uns und haben jetzt einen 'Drive' drin. Dazu ist der negative Druck weg, unbedingt Punkte holen zu müssen. Die Stimmung ist jetzt viel gelöster, wir können befreit aufspielen", betonte Silberberger und lobte vor allem die "taktische Disziplin im defensiven Bereich" seines Teams.

Die werde auch der Schlüssel sein, um in Graz Zählbares zu erreichen. "Sturm ist eine Topmannschaft, die sich im Sommer auch extrem gut verstärkt hat mit Spielern wie Wüthrich oder Stankovic und hinten extrem gut steht. Und wenn diese Mannschaft in Führung geht, dann gibt sie eine Partie kaum aus der Hand", erklärte der WSG-Coach zu den Stärken des Gegners, der zuletzt am Sonntag nach einem Fehlstart mit drei Gegentoren in den ersten elf Minuten 1:3 beim Tabellenführer in Salzburg verlor.

"Es war wichtig, dass wir das so aufarbeiten, dass diese Niederlage keine Spuren hinterlässt. Das war natürlich enttäuschend für uns, vor allem der Beginn, wenn man in so kurzer Zeit schon fast aussichtslos in Rückstand ist", sagte Ilzer, dass man "Rückschlüsse daraus gezogen" und entsprechend "Dinge korrigiert" habe. "Es ist klar, dass Salzburg und die anderen Mannschaften in der Meistergruppe diese Fehler beinhart und auch sehr schnell ausnützen können."

Neue Trikots für Sturm

Sturm wird im ersten Heimspiel der Meistergruppe mit "neuer Wäsch'" auflaufen. Der Hauptsponsor der "Blackies", die Brauerei Puntigamer, präsentiert nun die neue alkoholfreie Sorte "Pr0,0st" auf der Trikotvorderseite. "Null Komma Null soll heißen, es gibt für unsere Gegner Null Komma Null Zentimeter Platz im Spiel gegen Sturm", scherzte Ilzer, dessen Team sieben der jüngst acht Heimspiele gewonnen hat, weil es zu Hause "überzeugender an die Sache herangeht", wie eine Analyse beweisen habe. "Wir versuchen, diese Serie am Sonntag zu bestätigen und fortzuführen." (APA, 10.4.2021)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen zu den Spielen der 24. Runde der Fußball-Bundesliga am Wochenende (alle Spiele live auf Sky):

Meistergruppe, 2. Runde (Sonntag):

LASK – Wolfsberger AC (Pasching, Raiffeisen Arena, 14.30 Uhr). Bisherige Saisonergebnisse: 3:1 (h), 3:0 (a). Dazu ÖFB-Cup-Semifinale: 1:0 n.V. (a)

LASK: Schlager – Wiesinger, Trauner, Andrade – Ranftl, Holland, Michorl, Renner – Goiginger, Eggestein, Balic

Ersatz: Gebauer – Ramsebner, Filipovic, Potzmann, Madsen, Grgic, Reiter, Sabitzer, Althunbas

Es fehlen: Gruber (Kreuzbandriss), Karamoko (Adduktoren), Raguz (Aufbautraining)

WAC: Kofler – Pavelic, Baumgartner, Henriksson, Scherzer – Stratznig, Taferner – Röcher, Liendl, Peretz – Vizinger

Ersatz: Kuttin – Giorbelidze, Peric, Tauchhammer, Schöfl, Wernitznig, Dieng, Joveljic

Es fehlen: Lochoshvili (gesperrt), Sprangler (Mittelfußknochenbruch)

Fraglich: Novak (Rücken), Leitgeb (Kahnbeinbruch)

* * *

Sturm Graz – WSG Tirol (Graz, Merkur Arena, 14.30 Uhr). Bisherige Saisonergebnisse: 1:0 (h), 1:1 (a)

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Nemeth, Wüthrich, Dante – Hierländer, Gorenc-Stankovic, Kiteishvili, Kuen – Yeboah, Jantscher

Ersatz: Schützenauer – Geyrhofer, Jäger, Schendl, Shabanhaxhaj, Ljubic, Balaj, Friesenbichler

Es fehlen: Ingolitsch (nach Knie-OP), Trummer (nach Kreuzbandriss)

WSG: Oswald – Koch, Behounek, Gugganig, Schnegg – Rogelj, Naschberger, Celic, Anselm – Dedic, Baden Frederiksen

Ersatz: Ozegovic – Hager, Buchacher, Smith, Rieder, Toplitsch, Pranter

Fraglich Petsos (Achillessehnenreizung)