Du kennst es vielleicht: Zuerst scheint die Sonne, dann regnet es sehr plötzlich. Aber gerade als du die Gummistiefel angezogen hast, lacht schon wieder die Sonne vom Himmel – und nur kurz darauf schneit es auf einmal. Im April spielt das Wetter oft verrückt, ein bekanntes Sprichwort lautet deshalb: "Der April macht, was er will!" Aber warum ist das ausgerechnet im April so?

Im April wird es auf der Nordhalbkugel sehr schnell wärmer – aber nicht überall gleich schnell. Die Luft im Süden, also näher am Äquator, erwärmt sich schneller als die im Norden. In Mitteleuropa verläuft diese "Grenze" aus warmer, trockener Luft aus Afrika und Südeuropa und kalter, feuchter Luft aus Nordeuropa.

Bei uns in Mitteleuropa treffen diese beiden Luftmassen also aufeinander. Weil die warme Luft leichter ist als die kalte, steigt sie nach oben. Die Sonne steht im April schon recht hoch und erwärmt die kalte Luft am Boden. Dadurch wird sie leichter und steigt auf.

Aus dieser noch feuchten Luft bilden sich Wolken, aus denen es regnen, hageln oder eben schneien kann. Die wärmere Luft oben kühlt dadurch etwas ab und sinkt – weil sie schwerer wird – wieder nach unten. Diese immer noch warme Luft kann die Wolken dann schnell wieder auflösen, und die Sonne lacht wieder vom Himmel – bis alles wieder von vorn beginnt.

Vereinfacht gesagt sind es also die warmen und kalten Luftmassen, die durcheinandergeraten und für das verrückte Wetter im April sorgen. Oft kannst du alle vier Jahreszeiten in einem einzigen Monat erleben!

Auch wenn das Aprilwetter lustig zu beobachten ist, für Bauern kann es zum Problem werden. Denn im April blühen viele Pflanzen schon, etwa Marillenbäume. Wenn es dann plötzlich kalt wird, können die Blüten erfrieren – und ohne Blüten gibt es später keine Früchte. Deshalb stellen Bauern bei Frost oft große Kerzen oder brennende Strohballen auf, um die Luft rund um die Blüten über null Grad zu halten. Weil es wegen des Klimawandels immer wärmer wird, könnte auch das Aprilwetter früher eintreten und noch verrückter werden. Die genauen Auswirkungen müssen Wissenschafter aber noch erforschen. (pp, 13.4.2021)