Geht es nach Huawei, dann schreibt man nach dem per US-Embargo erzwungenen Abschied von Googles Diensten mit den eigenen Mobile Services (HMS) eine Erfolgsgeschichte. 2,3 Millionen Entwickler schreiben bereits Apps dafür, 120.000 Apps nutzen schon den HMS-Core. Die kommen auf 384 Milliarden jährliche Downloads und 530 Millionen aktive Nutzer im Monat. Einen großen Haken gibt es bei diesen Angaben allerdings: Sie beinhalten auch die Zahlen aus dem riesigen Heimatmarkt China, in dem Hersteller Googles Services gar nicht erst implementieren dürfen.

Der Ausbau läuft, auch in Vorbereitung auf die eigene Android-Variante Harmony OS, weiter. Man versucht, auch regional stark nachgefragte Apps an Bord des eigenen App-Stores (App Gallery) zu holen. Neu hinzugekommen sind im Österreich-Kontext eine ganze Reihe von Programmen, darunter die ORF-TVthek, Stopp Corona oder der Lieferservice Mjam.

Watch Fit Elegant Edition.
Foto: Huawei

Große Nachfrage nach Wearables

Künftig sollen Entwickler es zudem leichter haben, ihre Apps gleich für Handys mit Googles Diensten und für solche mit Huaweis Services umzusetzen. Dazu bringt man das Choice SDK an den Start. Mit dessen Integration sollen Apps erkennen können, welche Services auf dem jeweiligen Handy oder Tablet installiert sind, und diese dann nutzen, womit nicht mehr zwei separate Programme für die unterschiedlichen App-Stores angeboten werden müssen. Mit Harmony OS will man einen Weg gehen, der an Microsofts Windows-10-Strategie erinnert: Das System soll für fast alle Geräte – vom Tablet bis zur smarten Glühbirne – in unterschiedlicher Ausprägung umgesetzt werden, um eine einheitliche Softwarebasis für die eigene Hardware und jene von Drittanbietern zu haben.

Mit seinen Geschäftszahlen zeigt man sich bei Huawei zufrieden. In Österreich verzeichnet man unter anderem starkes Wachstum bei Wearables und Drahtlosohrhörern. Über Smartphones, auf die sich die US-Sanktionen am stärksten auswirken, wurde bei der Präsentation allerdings nicht gesprochen.

Freebuds 4i.
Foto: Huawei

Freebuds, Smartwatch, Fitness-Tracker

Es ist auch kein Mobiltelefon unter den Geräten, die man nun als Neuzugänge für den österreichischen Markt vorgestellt hat. Bereits erhältlich sind die Freebuds 4i. Die Bluetooth-Hörer sollen für 99 Euro nicht nur guten Klang, sondern auch aktive Geräuschunterdrückung und bis zu zehn Stunden ununterbrochene Wiedergabe ermöglichen. Sie lassen sich gleichzeitig mit zwei Geräten verbinden. Käufer erhalten außerdem sechs Monate lang Zugang zum Musikstreamingdienst Huawei Music.

Vor kurzem in den Handel gestartet ist die Huawei Watch Fit-Smartwatch (109 Euro) in der "Elegant"-Edition. Das Gerät bietet ganztägige Messung des Blutsauerstofflevels (SpO2) und der Herzfrequenz. Dazu kommen optional Stressmonitoring, Menstruationszyklus-Tracking und Unterstützung für diverse Workouts. Die Akkulaufzeit wird mit zehn Tagen angegeben, wobei die smarte Uhr mit poliertem Edelstahlrahmen schon nach fünf Minuten am Ladekabel wieder bereit für einen Tag Einsatz sein soll. Als günstigere Option gibt es ab Ende April den Fitness-Tracker Huawei Band 6 für 59 Euro, der ebenfalls SpO2-Tracking bietet. Anstelle der edlen Uhroptik gibt es hier ein größeres Display und zehn Tage Akkulaufzeit, selbst bei intensiver Nutzung bzw. 14 Tage bei "Normalgebrauch".

Matebook X Pro (2021).
Foto: Huawei

Ein Bildschirm und zwei Notebooks

Ab sofort zu bekommen ist Huaweis erster Bildschirm für den österreichischen Markt in Form des Huawei Display 23,8". Wie der Name schon sagt, handelt es sich um einen 24-Zoll-Bildschirm. Er bietet ein IPS-Panel mit Full-HD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel), eine maximale Bildwiederholrate von 60 Hz, Betrachtungswinkel von 178 Grad, ein typisches Kontrastverhältnis von 1000:1 sowie 250 nits Helligkeit. Punkten soll er weiters mit schmalen Rändern und einem Standfuß aus Aluminiumlegierung, der eine Neigung von minus fünf bis 22 Grad erlaubt. Es gibt einen VGA- und einen HDMI-Eingang. Der Monitor im Budgetsegment kostet 159 Euro.

Frisch gestartet ist auch das Matebook D14. Das 14-Zoll-Notebook mit Full-HD-Auflösung platziert man primär als Gerät für Arbeit, Schule und Uni. Angetrieben wird es von einem Intel Core-i5 der 10. Generation sowie dessen UHD-620-Grafikeinheit. An Bord sind weiters 16 GB Arbeitsspeicher und 512 GB Onboardspeicher. Es wiegt 1,38 Kilogramm und ist 15,9 Millimeter dünn. Die Preisempfehlung liegt bei 799 Euro.

Als Topmodell folgt Ende April das Matebook X Pro in der 2021-Version um 1.599 Euro. Hier ist ebenfalls ein 14-Zoll-Bildschirm verbaut, der allerdings mit 3.000 x 2.000 Pixel auflöst und Toucheingabe unterstützt. Geworben wird mit einem schmalen Rahmen, der auch umsetzbar war, weil die Webcam in die Tastatur integriert wurde. Als Rechenknecht dient ein Core i7 der 11. Generation, unterstützt von 16 GB RAM. Der Onboardspeicher bietet einen Terabyte an Platz.

In den Startknopf wurde ein Fingerabdruckscanner integriert. Wer diesen zur Anmeldung in Windows nutzt, soll binnen sieben Sekunden auf den Desktop booten können, da der Fingerabdruck beim Einschalten bereits abgeglichen wird und somit nicht extra abgefragt werden muss. Der Laptop wiegt 1,33 Kilogramm und ist 14,6 Millimeter dick. Eine verbesserte Kühlung soll problematische Wärmeentwicklung verhindern. Versprochen werden außerdem bis zu elf Stunden Akkulaufzeit. (red, 13.4.2021)