Neben der neuen Kamera präsentierte der japanische Kamerahersteller auch 100-mm-, 400-mm- und 600-mm-Objektive.

Foto: Canon

Vergangene Woche hat Nikon bereits die Entwicklung seiner bisher höchstwertigen spiegellosen Systemkamera, der Nikon Z9, angekündigt. Nun reagiert Canon mit der Präsentation der EOS R3 als Konkurrenzprodukt. Sie befindet sich noch in Entwicklung, viele Details sind also noch unbekannt. Klar ist jedoch, dass Canon sie oberhalb der EOS R5 positionieren wird. Diese gilt derzeit als Flaggschiff der spiegellosen Kameras des Unternehmens. Außerdem stellte Canon mehrere neue Objektive für die R-Linie vor.

Vergleichbar mit der Spiegelreflexkamera 1DX Mark II, wird auch die R3 einen integrierten vertikalen Griff haben, um leichter zwischen Hoch- und Querformat wechseln zu können. Das Gehäuse wird zudem staub- und wasserfest sein, berichtet "The Verge".

30 Bilder pro Sekunde

Laut Canon wird zudem erstmals ein Stacked-CMOS-Vollformatsensor verbaut, der rückseitig belichtet ist. Der Bildprozessor ermöglicht bei Verwendung des elektronischen Verschlusses Aufnahmen mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde mit aktiviertem Autofokus- und Auto-Exposure-Tracking.

Zudem handle es sich laut dem Hersteller auch um die erste Digitalkamera des Unternehmens, die ein sogenanntes "Eye Control AF-System" bereitstellt. Fotografen sollen dadurch mit dem Blick durch den Sucher den Autofokus-Punkt festlegen oder verlagern können. Zudem wurde ein Deep-Learning-Algorithmus eingesetzt, um die Erkennung menschlicher Motive vom Oberkörper aufwärts zu verbessern. Insbesondere in der Sportfotografie soll das die Leistung verbessern.

Mehr Details sind derzeit nicht bekannt, mit genaueren Spezifikationen scheint das Unternehmen also noch warten zu wollen. Man darf jedoch davon ausgehen, dass die R3 als Konkurrenz zu Nikons Z9 und Sonys Alpha 1 gesehen werden darf.

Auf dem Foto des 100-mm-Makroobjektivs ist auch der neuartige Kontrollring zur individuellen Einstellung der sphärischen Aberration zu sehen.
Foto: Screenshot/Canon

Neue Teleobjektive

Außerdem stellte Canon ein neues 100-mm-Makroobjektiv sowie ein 400-mm- und ein 600-mm-Objektiv für die R-Serie vor. Für die meisten dürfte insbesondere das neue Makroobjektiv interessant sein, das mit einer maximalen Blende von f/2.8 und einem Kontrollring zur variablen Einstellung der sphärischen Aberration ausgestattet ist. Damit soll die Charakteristik und das Aussehen des Bokehs individuell angepasst werden können, um einen weicheren Fokuseffekt zu erzielen. Das Objektiv bietet eine maximal 1,4-fache Vergrößerung, soll 1.549 Euro kosten und ab Juli erhältlich sein, berichtet "Petapixel".

Die 400-mm- und 600-mm-Objektive basieren optisch und auch äußerlich weitgehend auf den bereits 2018 vorgestellten EF-Objektiven für Canons Spiegelreflexkameras. Bedenkt man, dass sie knapp 13.000 bzw. 14.000 Euro kosten sollen, werden mit großer Wahrscheinlichkeit jedoch nur relativ wenige Fotografen in den Genuss der Optiken kommen. Beide sollen schon ab August erhältlich sein. (mick, 14.4.2021)