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Trotz verschiedener Freilassungsaktionen werden weiter 112 Mädchen vermisst.

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Abuja – Im Gedenken an die von der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram entführten "Chibok-Mädchen" haben sich am 7. Jahrestag des Verbrechens Familienmitglieder am Tatort im Nordosten Nigerias versammelt. Boko Haram hatte 2014 insgesamt 276 Mädchen aus ihrer Schule in der Stadt Chibok entführt. Die Tat sorgte weltweit für Entsetzen und löste eine von Prominenten unterstützte Solidaritätskampagne aus. Trotz verschiedener Freilassungsaktionen werden weiter 112 Mädchen vermisst.

Die Gedenkfeier, an der auch örtliche Regierungsvertreter teilnahmen, sei sehr emotional gewesen, sagte Jonah Bulama, der Vater eines entführten Mädchens, am Mittwoch. "Viele Menschen weinten, besonders als die Liste aller Namen vorgelesen wurden", so Bulama. Das Ereignis bleibe auch nach sieben Jahren noch äußerst schmerzhaft, fügte der Vater hinzu. Der Interessenverband Bring Back our Girls (BBOG), der sich seit Jahren für die verstärkte Suche nach den Mädchen einsetzt, forderte die Regierung in einer Petition auf, mehr Mittel für die Suche bereitzustellen.

Seit 2014 entführten Boko Haram sowie Splittergruppen hunderte Schulkinder, vor allem im Nordosten Nigerias. Dies habe wegen der Angst in der Bevölkerung zur Schließung von mehr als 600 Schulen in der Region geführt, schrieb die Menschenrechtsorganisation Amnesty International in einer Mitteilung. "Aus der Chibok-Tragödie sind keine Lehren gezogen worden. Die Regierung versäumt es weiterhin, Kinder zu schützen", hieß es. (APA, 14.4.2021)