Der Wissenschaftliche Dienst des Parlaments sieht die Piraterie von Echtzeit-Übertragungen bei Sportveranstaltungen in einer Studie als Problem.

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So rasch wie möglich, spätestens aber 30 Minuten nach Meldung, sollen Plattformen könftig unerlaubte Livestreams von Sportevents stoppen. Das ist die Ansicht des Rechtsausschusses des EU-Parlaments, der einen entsprechenden Entwurf gutheißt, wie "Heise" berichtet. Damit soll vor allem das Urheberrecht bei Veranstaltungen in Echtzeit gestärkt werden – denn Senderechte seien eine essentielle Einkommensquelle.

DSA anpassen

Dabei soll der Digital Services Act (DSA), der sich in seinem ersten Vorschlag nicht mit dem Urheberrecht befasst, zum Einsatz kommen. Dieser sieht sogenannte "trusted flaggers" vor, Hinweisgeber, deren Meldungen priorisiert von Plattformanbietern behandelt werden müssen. Zusätzlich setzen sich 18 von 24 Unterhändler für den Einsatz von Netzsperren durch Internetprovider ein. Dabei sollen "dynamische" Verfügungen möglich sein, was, wie "Heise" berichtet, einer Umgehung von gerichtlicher Kontrolle gleichkäme. Das soll aber nur für illegale Inhalte gelten, heißt es.

Kampf gegen Piraterie

Sportveranstaltungen unterliegen nicht dem regulären Urheberrecht. Deswegen hatte der Rechtsausschuss bereits bei den Verhandlungen zur umstrittenen Copyright-Richtlinie versucht, ein Leistungsschutzrecht für Sportsendungen zu erwirken, war damit aber gescheitert. Der Wissenschaftliche Dienst des Parlaments sieht die Piraterie von Echtzeit-Übertragungen bei Sportveranstaltungen in einer Studie als Problem, das massive finanzielle Einbüßen zur Folge hätte. (red, 14.4.2021)