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Die Lenkwaffenzerstörer Donald Cook ...

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... und Roosevelt sind regelmäßig zu Gast im Schwarzen Meer.

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Kiew – Die USA haben die Entsendung zweier Kriegsschiffe ins Schwarze Meer nach Angaben der Türkei abgesagt. Das erste Schiff, das vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen zwischen Russland und der Ukraine in die Region geschickt werden sollte, sei nicht wie geplant am Mittwoch eingetroffen, hieß es aus türkischen Diplomatenkreisen.

Auch die Entsendung des zweiten Schiffs, das am Donnerstag einlaufen sollte, sei gekippt worden, berichtet die Nachrichtenagentur Anadolu. Über ein neues Datum für das Eintreffen der Schiffe sei Ankara nicht informiert worden. Die USA hatten vergangene Woche nach Angaben Ankaras ihr Vorhaben angekündigt. Die USA haben bisher weder die Entsendung noch die Absage bestätigt.

Russland hatte der Nato erklärt, die Entsendung der Kriegsschiffe als Provokation zu betrachten. Vizeverteidigungsminister Sergej Rjabkow sagte russischen Medien zufolge: "Sie testen unsere Stärke, belasten unsere Nerven. Sie werden keinen Erfolg haben." Die Schiffe sollten "von der Krim und unserer Schwarzmeerküste weit wegbleiben", sagte Rjabkow. "Das wird für sie besser sein."

Bosporus-Durchfahrt nur mit Anmeldung

Im 1936 unterzeichneten Vertrag von Montreux wurde der Türkei als Nachfolgestaat des Osmanischen Reichs nach dem Ersten Weltkrieg die Souveränität über die Meerengen Dardanellen und Bosporus zurückgegeben. Handelsschiffe können die Meerengen in Friedenszeiten frei passieren. Türkische Behörden dürfen die Frachter aber kontrollieren und Gebühren erheben.

Kriegsschiffe müssen sich bei der türkischen Regierung anmelden. Kommen sie nicht aus den Schwarzmeer-Anrainern Russland, Ukraine, Georgien, Rumänien oder Bulgarien, dürfen sie höchstens 21 Tage lang bleiben und nur eine bestimmte Größe haben. Die Gesamttonnage der maximal neun Kriegsschiffe, die bei Tage und einzeln die Meerengen passieren, darf 15 000 Tonnen nicht übersteigen. Flugzeugträgern und U-Booten von Nicht-Schwarzmeer-Ländern wird die Durchfahrt generell verwehrt.

Im Mai 2008 untersagte die Türkei Nato-Schiffen, die an einem Manöver vor der Küste Bulgarien teilnehmen wollten, die Passage, weil sie nicht angemeldet war. Während des Georgien-Kriegs im August 2008 durften US-Lazarettschiffe nicht durch den Bosporus zum georgischen Hafen Batumi fahren, weil die erlaubte Gesamttonnage für US-Schiffe bereits erreicht war. (red, APA, AFP, 15.4.2021)