Als einziges österreichisches Theater ist das Volkstheater mit dabei.

Foto: Karl Schöndorfer / TOPPRESS

Wien/München – Fünfzehn Theater im deutschsprachigen Raum gründen das theaternetzwerk.digital. Ziel des Netzwerkes ist es laut Aussendung, Wissen und Erfahrungen im Bereich Digitaltheater und Theaterdigitalisierung auszutauschen. Initiiert wurde das Projekt von der Dortmunder Akademie für Theater und Digitalität und dem Staatstheater Augsburgs. Als einziges österreichisches Theater ist das Volkstheater mit dabei.

"Besonders Theater können in einer digital vernetzten Weltgesellschaft als kommunikative Orte der Versammlung und des Austauschs dazu beitragen, dass eine Kooperationskultur, Empathie und globale Solidarität erhalten bleiben", so Barbara Mundel, Initiatorin des Netzwerks und Intendantin der Münchner Kammerspiele. "Die Pluralisierung der Gesellschaft hat direkte Auswirkungen auf die Entwicklung von Ansprachen an das potenzielle Publikum und die Vermittlung künstlerischen Tuns."

Gesamt-theatral verstandene digitale Strategie

Die beteiligten Häuser – zu denen u.a. auch das Schauspiel Köln oder das Staatstheater Mannheim gehören – planen, "an einer gesamt-theatral verstandenen digitalen Strategie zu arbeiten und sehen den digitalen Kulturwandel und die damit verbundenen Transformationsprozesse als Bereicherung ihrer Arbeit", wie es in einer Aussendung heißt. Sie wollen "die künstlerisch sinnvollen, technologischen Möglichkeiten im physischen Kopräsenzraum erforschen und die digitalen und virtuellen Räume mit den Mitteln der Kunst aktiv und selbstbestimmt gestalten".

"Die digitale Theater-Transformation betrifft nicht allein die IT und Technik, sondern ebenso die Organisation selbst, deren Strukturen und Arbeitsprozesse. Die hohe Geschwindigkeit bei der Entwicklung neuer digitaler Technologien und Workflows macht es erforderlich, die digitale Strategie kontinuierlich zu überprüfen, iterativ und agil anzupassen", so Maik Romberg, seit 2018 Leiter der Stabsstelle Digitalisierung an den Münchner Kammerspielen. "Aber das Theater als Ort der kritischen Reflexion aktuellen Zeitgeschehens darf sich den aktuellen technologischen Veränderungen nicht kritiklos unterwerfen, sondern muss sich mit ihren Auswirkungen auseinandersetzen und ihre ästhetischen und künstlerischen Potentiale proaktiv erkennen und nutzen." (APA, 15.4.2021)