Am Buckingham Palace hinterlegen viele Londonerinnen und Londoner Zeichen ihrer Anteilnahme.

Foto: AFP / Jeremy Selwyn

Beigesetzt wird Prinz Philip vorläufig in der königlichen Gruft unter der St George’s Chapel auf Schloss Windsor. Erst nach dem Tod von Königin Elisabeth II. entscheidet sich final, wo die beiden gemeinsam ihre letzte Ruhestätte finden werden. Die Pläne für die Beerdigung entsprechen den persönlichen Wünschen Prinz Philips. Aufgrund der geltenden strengen Corona-Verordnungen dürfen nur 30 Personen (vorrangig Familienmitglieder) an der Beerdigung teilnehmen.

  • Um 14.40 Uhr Ortszeit (15.40 MEZ) wird der Sarg des Prinzen, der seit seinem Tod in der Privatkapelle von Schloss Windsor verblieben ist, vor den Haupteingang getragen.
  • Um 14.45 Uhr (15.45 Uhr MEZ) setzt sich der Trauerzug von Schloss Windsor in Richtung St George’s Chapel in Bewegung. Der Sarg des Herzogs von Edinburgh wird in einem speziell angefertigten Land Rover in die Kapelle überführt. Philip war am Design des Wagens beteiligt. Mitglieder der königlichen Familie und Mitarbeiter von Philips Haushalt werden sich dem Trauerzug anschließen.
  • Der Sarg wird um 14.53 Uhr (15.53 Uhr MEZ) vom Dekan von Windsor und dem Erzbischof von Canterbury an der Westtreppe der Kapelle in Empfang genommen.
  • Um 15 Uhr (16 Uhr MEZ) beginnt der Gottesdienst mit einer landesweiten Schweigeminute.
  • Im Anschluss an die Messe wird der Sarg Prinz Philips in der königlichen Gruft unterhalb der Kirche beigesetzt. Dort sind auch Elisabeths Eltern, König Georg VI. und Queen Mum, sowie Prinzessin Margaret, die Schwester der Königin, begraben.
    ORF 2, ZDF, Sat1 und RTL übertragen live.

Im Interview mit dem STANDARD erklärt der Historiker und Adelsexperte Robert Seydel, wie es nach dem Tod von Prinz Philip mit den britischen Royals weitergeht.

Robert Seydel, Autor von "Die Seitensprünge der Habsburger".
Foto: privat

STANDARD: Wird die Queen nach dem Tod von Prinz Philip abdanken?

Robert Seydel: Nein. Eine Abdankung und einen fließenden Übergang zu Prinz Charles schließe ich aus. Ich glaube allerdings, dass sie künftig kürzertreten und noch mehr Aufgaben an ihren Sohn und an Prinz William übertragen wird.

STANDARD: Wie wichtig war Prinz Philip für die Queen?

Seydel: Immens wichtig. Sie waren 73 Jahre verheiratet. Er hat im Hintergrund agiert und die Familie zusammengehalten. Er war ihr eine große Stütze. Stellen Sie sich vor, Sie müssen wie die Queen 70 Jahre lang ein Land repräsentieren, zigtausende Termine wahrnehmen, zig Mal um die Welt reisen sowie größere und kleinere Krisen bewältigen. Da braucht es eine Partnerschaft, wie die beiden sie gehabt haben. Eine Partnerschaft, in der auch der Humor nicht zu kurz kommt. Und den hatte Prinz Philip, wie wir wissen.

STANDARD: Werden die Briten nach dem Tod der Queen die Monarchie abschaffen?

Seydel: Ich denke nicht. Sie leben mittlerweile seit rund 1000 Jahren mit Königinnen und Königen. Und in den vergangenen Jahren waren die Royals bis auf wenige Ausnahmen auch äußerst beliebt beim britischen Volk.

STANDARD: Wer wird nächster König? Charles oder William?

Seydel: Charles. Er ist der Thronfolger. William wird noch warten müssen. Das britische Königshaus hält ja zwei Rekorde: Prinz Philip war der am längsten dienende Prinzgemahl, Prinz Charles ist der am längsten amtierende Kronprinz der britischen Geschichte. Seit 69 Jahren wartet er auf die Thronbesteigung. Da wird er sicher nicht freiwillig auf die Krone verzichten. Und angesichts der hervorragenden Gene der Windsors wird Charles, der heuer 73 wird, durchaus noch zehn bis zwanzig Jahre regieren können.

STANDARD: Welche Rolle werden Harry und Meghan künftig spielen?

Seydel: Keine bedeutende. Vor allem Meghan hat sich mit dem Oprah-Interview ins Out geschossen. Deshalb ist Harry auch allein zum Begräbnis angereist. Obwohl offiziell verlautbart worden ist, dass Meghan wegen ihrer Schwangerschaft nicht reisen darf. Vielleicht kommt es ja zur Aussprache Harrys mit seinem Vater und seinem Bruder. Der Tod eines geliebten Menschen relativiert ja vieles, was in der Vergangenheit passiert ist. (red, 17.4.2021)