Mit diesem Sujet warb XXXLutz auf und in mehreren Zeitungen, was zu vielen Beschwerden beim Werberat führte.

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Wien – Der Österreichische Werberat kritisiert die Möbelhändler XXXLutz und Kika/Leiner für ihre Werbemaßnahmen rund um einen möglichen Lockdown. XXXLutz warb Anfang April etwa auf Sujets mit den Worten "Lockdown droht! Jetzt Möbel sichern", und die Möbelhauskette Kika/Leiner wollte mit Rabattaktionen und der Ansage, dass der nächste Lockdown bevorstehe, Kunden in die Geschäfte locken.

Die Werbemaßnahmen führten zu rund 30 Beschwerden beim Werberat. Tenor der Kritik: Die Werbung schüre Angst. "Damit wird Panik geschürt, um die Leute in die Möbelhäuser zu locken. Es ist niveaulos und auch unverantwortlich und sollte strikt unterbunden werden", heißt es etwa in einer Beschwerde, die an den Werberat ging.

Der Werberat fasste die zahlreichen Mitteilungen zu einem Beschwerdefall zusammen, da sich die "Möbelhäuser in ihren Werbemaßnahmen desselben Wortlautes bedienen". Die Entscheidung des Weberats: "Der Österreichische Werberat spricht im Falle der beanstandeten Werbemaßnahmen der Möbelhäuser XXXLutz, Kika und Leiner die Aufforderung in Zukunft bei der Gestaltung von Werbemaßnahmen sensibler vorzugehen aus."

Die Begründung des Selbstkontrollorgans der Werbebranche im Wortlaut: "Die beanstandeten Sujets werben mit dem Slogan 'Lockdown droht' und entsprechenden Angeboten, die darauf abzielen vor dem Lockdown möglichst viele Menschen in die Möbelhäuser zu locken. Die Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen ist der Auffassung, dass die Werbemaßnahmen hinsichtlich des Ethik-Kodex der Werbewirtschaft nicht sensibel genug gestaltet wurden. Kritisiert wird dabei nicht nur die Tatsache, dass es wenig verantwortungsbewusst sei, in Pandemiezeiten, insbesondere kurz vor dem Lockdown, große Menschenmassen anzulocken, sondern auch, dass hierfür der Begriff "droht" verwendet wird und die Werbemaßnahmen dadurch Gefahr signalisieren und Angst verbreiten."

Auf STANDARD-Anfrage teilt XXXLutz mit, dass dieses Sujet nicht mehr verwendet werde. Es besteht allerdings auch keine Notwendigkeit mehr, denn der Lockdown ist im Osten Österreichs bereits Realität. (red, 16.4.2021)