Der neue Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein ließ bei seiner Vorstellung im Parlament am Rednerpult die FFP2-Maske auf. Ein Statement, stärker als die Sneakers, mit der zusätzlichen Aussage: "Wir wollen alle zurück in unser altes Leben, aber wir müssen testen, impfen und die Alltagsmaßnahmen – wie Abstand halten und Maske tragen – auch wirklich einhalten." Denn: "Es ist noch lange nicht vorbei, das ist trügerisch."

Der neue Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein.
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Das stand in einem gewissen Gegensatz zum Erstredner des Tages, Bundeskanzler Sebastian Kurz, der sich wieder "auf den letzten Metern" wähnte und uns versprach, dass "wir im Sommer zur Normalität zurückkehren".

Und gleich danach Vizekanzler Werner Kogler, der auch eine versteckte Relativierung des Kanzlers einbaute: "Wir sind auf dem richtigen Weg, aber ich weiß nicht genau, wann er zu Ende ist."

Mückstein ließ in seiner Rede den sozial engagierten Arzt erkennen – mit Hinweis auf seine Tätigkeit für soziale Einrichtungen für die "ganz unten", nämlich Ganslwirt und Neunerhaus in Wien. Das trug ihm von FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl die Bezeichnung "Salonkommunist" ein. Von einem völkischen Sozialdarwinisten wie Kickl ("gesundes Immunsystem") ein Ehrentitel.

Mückstein ging auf die psychische Belastung durch den Lockdown besonders für Kinder und Jugendliche ein und forderte Psychotherapie auf Krankenschein. Ein Zeichen für ein richtiges Problembewusstsein. (Hans Rauscher, 21.4.2021)