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Das Expliziteste an diesem Bild ist der gedankliche Food-Porn.

Foto: Reuters

Immer wieder machen automatisierte Contentfilter Fehler. Manchmal kann das problematisch sein, andere Male sorgt es aber vorwiegend für Erheiterung: so im Falle des lokalen Lieferdiensts Ögreissler, der vor allem regionale Produkte anbietet. Das Unternehmen hatte ein Foto eines weißen Spargels gepostet. Googleklassifizierte diesen als Inhalt für Erwachsene – blockierte ihn, wie das Unternehmen auf seiner Facebook-Seite schildert. "Ich versuche es mal nur mit Grünspargel, denn die Amis kennen keinen weißen Spargel", schreibt der Betreiber scherzhaft in einem neuerlichen Beitrag, bei dem beide Versionen zu sehen sind.

Automatisierte Filter sind fehlerhaft

Schon in der Vergangenheit sorgten Contentfilter der großen IT-Konzerne für Aufsehen. Immer wieder gibt es Vorfälle, die den strengen und zum Teil fehlerhaften Umgang mit "sexuell expliziten" oder urheberrechtlich geschützten Inhalten aufzeigten. Anfang des Jahres versuchte die Polizei der US-Stadt Beverly Hills etwa, die Filtermechanismen bei Facebooks Instagram zu missbrauchen: Sie spielte ein urheberrechtlich geschütztes Lied ab, um die Verbreitung der Aufnahme eines Aktivisten zu verhindern.

Dabei erhoffte sie sich, dass die Urheberrechtsfilter der sozialen Medien anspringen und das Video blockieren würden. Zuvor löschte die Plattform ein Foto von der Neptunstatue, dem Wahrzeichen der Stadt Bologna. Und davor sperrte sie ein weltberühmtes Bild aus dem Vietnamkrieg, welches ein nacktes vietnamesisches Mädchen zeigt, das vor einem Napalmangriff flieht. Derartige Beispiele gibt es zuhauf.

Uploadfilter kommen

Spätestens mit Inkrafttreten der anstehenden Urheberrechtsreform der EU werden Uploadfilter überall im Netz gang und gäbe sein – und damit auch die Problematik falscher Erkennungen. Diese gelten als eine der größten Gefahren des Gesetzes: Internetplattformen müssen noch vor der Veröffentlichung eines Inhalts dafür sorgen, dass keine Copyright-Verletzung vorliegt. Während Uploadfilter nicht wörtlich in der Richtlinie genannt werden, gelten sie als am wahrscheinlichsten, da Kontrollen durch einen Menschen bei der schieren Zahl an Uploads bei großen Plattformen wohl kaum zu stemmen wären. (muz, 22.4.2021)