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Hütter und Glasner wollen beide das Champoions-League-Ticket buchen.

Foto: REUTERS/Ronny Hartmann

Wolfsburg – Erling Haaland sah hinterher keinen Grund zum Ausflippen. "Zwei Tore und drei Punkte", schrieb der Superstürmer von Borussia Dortmund betont cool in den sozialen Netzwerken, nachdem er wieder einmal einen Galaauftritt inklusive eines 50-Meter-Sprints zum Sieg in der Schnittpartie beim direkten Konkurrenten um den Champions-League-Fixplatz, dem VfL Wolfsburg, hingelegt hatte. Der BVB ist jetzt plötzlich wieder ganz dicht dran an der lukrativen Königsklasse, jagt Eintracht Frankfurt und die Wölfe – dank Erling Haaland.

Das war "was für Youtube", sagte Trainer Edin Terzic, nachdem Haaland mit einem Solo über den halben Platz zum 2:0 (1:0) beim Werksklub endgültig alles klargemacht hatte: "Er hat das Spiel für uns entschieden." Und den Kampf um die Königsklasse extrem spannend gemacht.

Enges Rennen

Vor den letzten drei Bundesliga-Spielen trennen Wolfsburg (57 Punkte) auf Rang drei, Frankfurt (56) als Vierter und die Borussia (55) auf Platz fünf nur zwei Pünktchen. Die Top Vier ergattern ein Ticket für die Königsklasse. Und natürlich fliegen angesichts der Millionen-Einnahmen auf der ganz großen Bühne jetzt schon ein paar verbale Sticheleien hin und her. "Wir haben eine gute Phase", sagte Marco Reus nach dem vierten Sieg in Serie: "Ich glaube, dass wir psychologisch im Vorteil sind." Und Sebastian Kehl, Leiter der Lizenzspielerabteilung, meinte: "Der Druck auf die anderen Mannschaften wächst, wir jagen sie."

Keine volle Hose in Frankfurt

In Angst wollten sie in Wolfsburg und Frankfurt angesichts der starken Form von Haaland und Co. aber nicht verfallen. "Wir sind einen Punkt vor Dortmund und machen uns mit Sicherheit nicht in die Hosen deswegen", sagte Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic nach dem 1:3 bei Bayer Leverkusen.

"Vor ein paar Wochen war es noch so, dass wir die Champions League erspielen können", sagte der Kärntner Abwehrchef Martin Hinteregger: "Jetzt ist das Gefühl umgeschwenkt in die Richtung, dass wir die Champions League verlieren können." Genau dies will der österreichische Trainer Adi Hütter vermeiden: "Wir sind sicher international dabei", sagte er: "Deshalb können wir nicht mehr viel verlieren. Aber wir können etwas ganz, ganz Großes erreichen. Etwas, was wir noch nie erreicht haben."

Natürlich habe Dortmund "Druck aufgebaut", sagte der Coach, der ab Sommer Borussia Mönchengladbach trainieren wird: "Aber man darf nicht zu viel dramatisieren. Wir sind immer noch vorne, die anderen haben ein schweres Restprogramm, wir ein machbares."

Wolfsburg gelassen

Ähnlich äußerte sich Jörg Schmadtke, Geschäftsführer Sport bei Wolfsburg: "Wenn ich das Restprogramm der Dortmunder und unseres anschaue, dann wage ich zu bezweifeln, dass sie die zwei Punkte noch aufholen."

Der österreichische Coach der Wölfe, Oliver Glasner, sagte nach der Niederlage gegen den direkten Konkurrenten: "In den Sphären, in denen wir spielen, wird die Luft dünn – da entscheiden Details. Wir stehen mit leeren Händen da, aber es ist nicht so, dass die Welt untergeht. Es fehlen Kleinigkeiten." Kleinigkeiten, die über die Teilnahme an der Königsklasse entscheiden werden. (sid, APA, red, 25.4.2021)