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Aus dem Meer geborgener Rettungsanzug.

Foto: REUTERS/Johannes P. Christo

Trümmer am Meeresgrund.

Foto: AFP/Indonesia Military

Mehrere Staaten hatten sich an der Suche nach dem vermissten U-Boot beteiligt, ehe die indonesische Regierung die Suche einstellte.

Foto: SONNY TUMBELAKA

Jakarta/Balingen – Vier Tage nach seinem Verschwinden vor der Küste Balis ist ein indonesisches Marine-U-Boot gefunden worden. Das teilte der Armeechef des südostasiatischen Landes, Luftmarschall Hadi Tjahjanto, am Sonntag mit. Die 53 Menschen an Bord seien tot. Das seit vergangenem Mittwoch vermisste U-Boot ist offenbar gesunken und in zumindest drei Teile zerborsten.

Marinechef Yudo Margono erklärte, der Besatzung des U-Bootes nichts vorzuwerfen. Das Wasserfahrzeug habe keinen Stromausfall erlitten, als Ursache des Unglücks nannte er "Naturgewalten".

Der indonesische Präsident Joko Widodo übermittelte Beileidsschreiben an die Angehörigen der 53 Menschen an Bord, wie er am Sonntag in einem Video mitteilte.

"Schwerer Schock für uns alle"

"Dieser Vorfall ist ein schwerer Schock für uns alle. Wir haben unser tiefstes Bedauern der Tragödie zum Ausdruck gebracht, besonders den Familien der U-Boot-Fahrer", sagte der Präsident. Die Marine vermutete die "KRI Nanggala-402" 600 bis 700 Meter unter der Wasseroberfläche. Nach Angaben des Herstellers war das Schiff aber nur für eine Tauchtiefe von 250 bis 500 Metern ausgelegt.

Die in Deutschland gebaute "KRI Nanggala-402" hatte während einer Übung am Mittwoch den Kontakt zur Flotte verloren. Das knapp 60 Meter lange U-Boot befand sich zu dem Zeitpunkt rund 95 Kilometer nördlich von Bali. Am Donnerstag warnte die indonesische Marine, dass die Besatzung nur noch bis zum frühen Samstagmorgen genügend Sauerstoff hätte. Diese Zeit ist längst verstrichen.

Fund von Gegenständen

Am Samstag meldete die Marine den Fund von Gegenständen, darunter eine Flasche mit Schmierstoff für das Periskop und eine Torpedohülle. Die Teile hätten niemals ohne Druck aus dem U-Boot gelangen können, sagte der Armeechef des südostasiatischen Landes, Luftmarschall Hadi Tjahjanto, am Samstag.

Das dieselelektrisch angetriebene, 1.395 Tonnen schwere Jagd-U-Boot war Ende der 1970er-Jahre von der Howaldtswerke-Deutsche Werft in Kiel gebaut worden. Eine Generalüberholung wurde 2012 in Südkorea abgeschlossen. Es war eines von insgesamt fünf U-Booten der indonesischen Marine. (red, APA, 25.4.2021)