Die Uni Graz ist laut CWUR-Rangliste österreichweit auf Platz sieben, global auf Rang 563.

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Globale Universitätsrankings gibt es viele, das Bild, das sich für Österreichs Hochschulen ergibt, ist meist ähnlich, und zwar nicht besonders rosig. Das gilt auch für die jüngste, am Montag veröffentlichte Rangliste des Center of World University Rankings (CWUR) mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Das Ranking basiert auf sieben Indikatoren, die etwa die Forschungsleistung (Publikationen in Qualitätsjournalen, Einfluss und Zitierungen) sowie die Beschäftigungsverhältnisse der Alumni, akademische Auszeichnungen und die Qualität der Lehre abbilden sollen. Das höchste Gewicht für das Gesamtergebnis hat die Forschungsperformance, die zudem auch in die restlichen Indikatoren hineinspielt. In das CWUR-Ranking wurden dieses Jahr die besten 2.000 von insgesamt rund 20.000 Universitäten weltweit aufgenommen, Österreich ist darin mit 17 Unis vertreten.

Verschlechterung bei Forschungsindikatoren

Gegenüber dem Vorjahr haben sich 13 davon verschlechtert und nur vier verbessert. Generell sind die Veränderungen eher geringfügig, einen deutlichen Sprung gab es jedoch beim Institute of Science and Technology Austria, das von zuletzt Platz 1.495 nun auf Rang 1.112 gelangte. Die Uni Wien verbesserte sich um zwei Ränge von Platz 209 auf 207, die Med-Uni Graz rutschte hingegen von Rang 535 auf 561 ab, auch die Uni Graz verlor rund 30 Positionen. Hier die aktuellen Platzierungen heimischer Universitäten:

  1. Universität Wien, Rang 207
  2. Medizinische Universität Wien, Rang 295
  3. Universität Innsbruck, Rang 375
  4. Technische Universität Wien, Rang 406
  5. Medizinische Universität Innsbruck, Rang 545
  6. Medizinische Universität Graz, Rang 561
  7. Universität Graz, 563
  8. Universität für Bodenkultur Wien, Rang 783
  9. Technische Universität Graz, Rang 828
  10. Johannes-Kepler-Universität Linz, Rang 926
  11. Universität Salzburg, Rang 1.070
  12. Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg, Rang 1.081
  13. Veterinärmedizinische Universität Wien, Rang 1.104
  14. Institute of Science and Technology Austria, Rang 1.112
  15. Wirtschaftsuniversität Wien, Rang 1.517
  16. Montanuniversität Leoben, Rang 1.642
  17. Donau-Universität Krems, Rang 1.974

Der Präsident des Center of World University Rankings, Nadim Mahassen, ortet angesichts der österreichischen Resultate Defizite. Die Verschlechterung bei den Forschungsindikatoren zeige, dass die Unis im Vergleich mit der sich weltweit intensivierenden Konkurrenz ins Hintertreffen geraten könnten: "Um im globalen Wettbewerb zu bestehen, muss die Regierung mehr Geld in öffentliche Universitäten investieren."

Harvard vor MIT

In den weltweiten Top Ten finden sich wie in nahezu allen Uni-Rankings die üblichen Verdächtigen aus den USA und Großbritannien:

  1. Harvard
  2. Massachusetts Institute of Technology (MIT)
  3. Stanford
  4. Cambridge
  5. Oxford
  6. Princeton
  7. Columbia
  8. Chicago
  9. Pennsylvania
  10. Yale

Abgesehen von den Top-Unis verzeichnen aber auch die US-amerikanischen und britischen Hochschulen mehrheitlich niedrigere Platzierungen im Ranking, wohingegen nahezu alle chinesischen Unis nach oben klettern – die beste Position nimmt die Pekinger Tsinghua-Universität ein (von Platz 71 auf jetzt 58). Das CWUR führt den chinesischen Aufstieg auf dort steigende Forschungsausgaben zurück.

Pariser PSL und ETH Zürich weit vorn

In Kontinentaleuropa kann Frankreich einige vordere Plätze abstauben – mit fünf Unis in den Top 50. Die durch Zusammenschluss mehrerer Grandes Écoles entstandene Université PSL rangiert auf Platz 21, was zeigt, wie wichtig auch der Faktor Größe ist. (Österreich hat sich im Jahr 2004 durch die Herauslösung der Med-Unis aus den Unis in Wien, Graz und Innsbruck selbst um bessere Platzierungen gebracht.)

Auch die schweizerische ETH Zürich schneidet wie so oft gut ab und belegt Platz 29. Bemerkbar machen sich die deutschen Bestrebungen der Exzellenzförderung: Die bisher schon bestgereihten deutschen Unis konnten sich fast alle weiter nach vorn schieben, die LMU München verbesserte sich etwa von Rang 49 auf 44. Allerdings fallen insgesamt auch deutsche Hochschulen mehrheitlich zurück. (ta, 26.4.2021)