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Auch dicke Schutzummantelungen sind den mächtigen Zähnen dieser Flussbewohner nicht gewachsen.

Foto: Reuters

Wenn ein Damm gebaut werden muss, dann sind Biber offenbar nicht zimperlich. Diese Erfahrung machten am vergangenen Wochenende fast die Hälfte aller Einwohner des Dorfes Tumbler Ridge, gelegen im Osten des kanadischen Bundesstaates British Columbia.

Am Samstag, etwa gegen vier Uhr morgens, fiel für etwa 900 Menschen plötzlich die Telekommunikation aus. Die Internet- und Telefonverbindung funktionierten für sie nicht mehr und das Mobilfunknetz in der Umgebung war gestört. Mitarbeiter des Telekomkonzerns Telus entdeckten schließlich die tierischen Urheber des Blackouts.

Markierungsbänder auf Biberdamm entdeckt

Man sei von einer üblichen Ursache der Störung ausgegangen, bis die Untersuchung eine "bizarre und einzigartig kanadische Wendung" nahm, schrieb Firmensprecherin Liz Sauvé gegenüber dem TV-Sender CBC. Eine Gruppe von Bibern hatte bei der Errichtung ihres Zuhauses ein Glasfaserkabel des Unternehmens erreicht und sich durch die rund 11 Zentimeter dicke Schutzummantelung sowie an mehreren Stellen durch den Kabelstrang selbst gekaut.

Die Biber versuchten dabei gar nicht erst, ihre Missetat zu verstecken. Die Telus-Mitarbeiter entdeckten Markierungsbänder auf einem Damm, die normalerweise mit dem Kabel selbst in 90 Zentimeter Tiefe vergraben werden.

Die Techniker benötigten mehrere Stunden, um festzustellen, wie weit sich die Schäden entlang der Leitung erstreckten. Erschwert wurden die Arbeiten dabei durch den teilweise gefrorenen Boden. Rund anderthalb Tage später, am Sonntag um 15:30, konnten Telefonie und Internetzugang schließlich wiederhergestellt werden. (red, 26.4.021)