Jeep hat die Bussole eingenordet und sich nach dem rechten Weg umgesehen. Die Marschzahl war mit "2PHEV" alphanumerisch fixiert – und die Geländewagenkultmarke ist zwar spät dran mit der Elektrifizierung, zieht sie aber jetzt konsequent durch.

Außen ist der neue Grill am auffälligsten...
Foto: Jeep

Die Kernbotschaft zum Compass-Facelift lautet also Plug-in-Hybrid. Jeep wirft gleich zwei Versionen ins Rennen, einmal mit 140 kW (190 PS; Aktionspreis 41.990 bis 46.990 €) Systemleistung, einmal mit 177 kW (240 PS; 48.490 €). Zusätzlich zu den Plug-ins stehen ein – zehn Prozent sparsamerer – Diesel (130 PS, früher 120) und zwei Benziner (130, 150 PS) – ebenfalls deutlich sparsamer als bisher – zur Auswahl, Preispalette bei den konventionellen Motorisierungen: 29.690 bis 43.490 €.

...das Interieur wurde komplett neu gestaltet.
Foto: Jeep

Zur dynamischen Präsentation wählten wir den Trailhawk als Sparringspartner, die Ausstattungslinie steht bekanntlich für hohe Geländebefähigung, und da es besagten Wegesfalken nur noch mit 240-PS-Plug-in-Hybrid gibt, mit 6-Gang-Automatik, ist die Konstellation eine, zu der eingefleischte Jeep-Kenner "naaa ja" sagen oder sich gar mit Grauen wenden werden: Ein 1,3-Liter-Vierzylinder leistet 180 PS (130 beim schwächeren Plug-in) und treibt vorn an, ein Elektromotor, der bei allen Plug-in-Kompassen mit 45 kW (60 PS) am Gesamtleistungsaufkommen beiträgt, sitzt hinten und treibt dort an (und der 11,4-kWh-Akku sitzt unter der Rückbank).

Sie werden fündig!

Auf diesen Misch-Allrad, der sich eAWD nennt, kommen im Trailhawk dann noch Untersetzung und Sperre, beides natürlich nicht mechanisch, wie denn auch, und was soll man sagen: Für den vergnüglichen Gatscheinsatz reicht das allemal, für sehr viel mehr schon nicht.

E-Reichweite bei Plug-in-Hybrid: bis zu 47 km.
Foto: Jeep

Am und im Compass Trailhawk weiter aufgefallen: Die Inneneinrichter haben eine deutlich hübschere Gestaltung gefunden. Vorne zieht ein virtuelles Cockpit ein, mittig ein großer Bildschirm zum Betatschen. Aber: Sie suchen noch Knöpfe und Tasten? Sie werden fündig!

Im Fahrbetrieb präsentiert sich der Compass, den es abseits von Plug-in-Hybrid ausschließlich als Fronttriebler gibt, als grundsätzlich komfortables Fahrzeug. Trotz der 240 PS ist der Trailhawk kein Kraftlackel, er verbirgt die Leistung geschickt und geriert sich vor allem sparsam, effizient. Und wenn sich der Bordcomputer bei Reichweite und Akku-Ladestand mitunter vage gibt, so verbuchen wir das als italienische Note. Denn gebaut wird der Compass schließlich in Melfi. (Andreas Stockinger, 12.4.2021)