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Das Containerfrachtschiff, das den Suezkanal verstopfte, hat zwar die globale Schifffahrt mächtig behindert, aber auch Themen zum Vorschein gebracht, die eigentlich viel zu wenig beachtet werden. Zum Beispiel den Transport als Klimafaktor, im Speziellen den globalen Warenverkehr. Er hat in den vergangenen Jahrzehnten um ein Vielfaches zugenommen.

Dabei ist das Schiff von Regularien relativ unbehelligt geblieben. Auch wenn es in Küstennähe und in Binnenmeeren strengere Regeln gibt, den Großteil ihrer Strecken legen die Schwerstöl-Dampfer als mächtige CO2- und Giftschleudern zurück.

Schlüssel = Kostenwahrheit

Die Ursachen: Ähnlich wie beim internationalen Flugverkehr ist außerhalb von Staatsgrenzen niemand mehr zuständig, jedenfalls in Umweltfragen. Zweitens: Der Gütertransport auf dem Wasser lässt sich leicht schönrechnen, wenn man ihn auf den Primärenergieverbrauch pro Tonnenkilometer herunterbricht. Da liegt das Schiff erheblich besser als Lkw und Bahn. Und so auch bei den Kosten. Das ist der Grund, warum man überhaupt Autos aus Japan importiert, neuerdings auch aus China.

Außerdem: Zuerst müssen die Bestandteile auf der ganzen Welt eingesammelt werden. Diese Arbeitsteilung gibt es nicht nur in der Textilindustrie und erscheint bei einem Auto besonders krass. Ein mächtiger Schlüssel wäre wie fast überall bei Umweltthemen "Kostenwahrheit". Dann werden die Autos vielleicht ein bisschen teurer, aber die Transportwege wesentlich kürzer. (Rudolf Skarics, 22.5.2021)