Die beiden riesigen Länder, in denen Covid-19 derzeit am schrecklichsten wütet, haben eine Gemeinsamkeit: Sie werden von autokratischen Nationalpopulisten regiert. Die weitere Gemeinsamkeit: Beide haben die Pandemie von Anfang an bagatellisiert, effiziente Gegenmaßnahmen unterlassen und die Schuld überall anders als bei sich selbst und ihrer chaotischen Herrschaft gesucht.

In Indien rast eine extrem gefährliche Corona-Variante durch das Land, das Gesundheitssystem bricht zusammen.
Foto: imago images/Pacific Press Agenc/Shaukat Ahmed

In Brasilien hat der Ex-Militär Jair Bolsonaro dieses Ergebnis vorzuweisen: 4000 Tote und über 100.000 Neuinfektionen pro Tag, eine extrem gefährliche Variante rast durch das Land, das Gesundheitssystem bricht zusammen.

In Indien lautet die Bilanz des Hindu-Nationalisten Narendra Modi: 3000 Tote und 350.000 Neuinfektionen pro Tag, eine extrem gefährliche Variante rast durch das Land, das Gesundheitssystem bricht zusammen.

Ungehemmter Nationalpopulismus (bis Rechtsextremismus) ist immer inkompetent, das zeigt sich daran immer. Nationalpopulisten sind gut im Aufhetzen, ganz schlecht bei konstruktiver Arbeit. Und es fehlt ihnen Effizienz, mit der etwa eine durchorganisierte Digitaldiktatur wie China das Virus in den Griff bekommen hat.

Nachsatz: Sowohl Bolsonaro als auch Modi sind mit großer Mehrheit gewählt. Aber charismatische Nationalpopulisten können zwar mit ständigem Krawall die Herrschaft über die Massen erringen; wenn aber eine echte Krise kommt, versagen sie. (Hans Rauscher, 27.4.2021)