Erfolgsmuster entdecken und effektiv nutzen

Unsicherheit, Komplexität, Ambiguität und Volatilität sind die Schlagwörter der heutigen Unternehmensumwelt. Die richtigen Entscheidungen zu treffen wird durch dieses turbulente Umfeld umso wichtiger. Johanna Grünauer (JKU Linz), Wolfgang Güttel (TU Wien) und Alfred Wurmbrand (CEO Würth GmbH) zeigen auf, wie durch die Simple-Rules-Methode Erfolgsmuster in Unternehmen identifiziert und für den Wettbewerbserfolg effektiv genutzt werden können.

Simple Rules müssen konkret, eng formuliert, zeitgemäß und sinnvoll sein.
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Wie Daumenregeln zu Wettbewerbsvorteilen werden

Um Entscheidungen unter komplexen Bedingungen treffen zu können, nehmen wir über Daumenregeln bzw. sogenannten Heuristiken, häufig intuitive Abkürzungen. Aus diesen individuellen Entscheidungen einzelner Personen sollten Erfolgsmuster identifiziert und zugunsten des gesamten Unternehmens genutzt werden. Umgekehrt sollten aus strategischen Entscheidungen auf Unternehmensebene konkrete Entscheidungshilfen für die einzelnen Bereiche und Personen abgeleitet werden. So wird die Wettbewerbsfähigkeit durch das Identifizieren und Formulieren von Simple Rules auch in turbulenten Zeiten gesichert.

Simple Rules verbinden Unternehmensstrategie mit individuellen Entscheidungen

Simple Rules müssen konkret, eng formuliert, zeitgemäß und sinnvoll sein. Im Gegensatz zu abstrakten Leitlinien, endlosen Listen und unübersichtlichen Checklisten bieten Simple Rules nachvollziehbare und erfolgsbewährte Entscheidungshilfen, die jederzeit eingesetzt und an die jeweilige Situation angepasst werden können.

Im Gegensatz zu abstrakten Leitlinien, endlosen Listen und unübersichtlichen Checklisten bieten Simple Rules nachvollziehbare und erfolgsbewährte Entscheidungshilfen.
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Die von Grünauer, Güttel und Wurmbrand entwickelte Simple-Rules-Methode stützt sich auf die von Sull und Eisenhardt entdeckte Struktur von Regeln: Während die strategischen Regeln (Prioritäten, Abgrenzungen, Schlussstriche) die Spielwiese des jeweiligen Prozesses definieren, beschreiben die Verfahrensregeln (Wie, Wann, Wer?) die wichtigsten Aspekte der einzelnen Prozesse.

Tipps für die Praxis

  • Wissenstransfer: Nutzen Sie individuelle Erfolgsmuster für den unternehmensweiten Wettbewerbsvorteil
  • Entscheidungshilfen: Simple Rules schaffen eine nachvollziehbare Verbindung zwischen der komplexen Unternehmensstrategie und individuellen Entscheidungen
  • Weniger ist mehr: Definieren sie maximal 7 Simple Rules pro Prozess bzw. Bereich
  • Regelmäßige Checks: Überprüfen und aktualisieren Sie die Simple Rules regelmäßig auf ihre Wettbewerbsrelevanz