Foto: WASP
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Häuser aus dem 3D-Drucker: Was vor ein paar Jahren noch nach Science-Fiction klang, nähert sich in Riesenschritten der Marktreife. Allein heuer waren bereits zwei Meilensteine zu vermelden. Im Februar schaffte es ein New Yorker Start-up, ein Haus mithilfe eines Druckers binnen einer Woche einzugsfertig zu erbauen. Im März zog ein ehemaliger Obdachloser als erster Mensch in ein kleines Eigenheim, dessen Grundriss gedruckt worden war.

Und nun liefert das auf 3D-Druck spezialisierte italienische Unternehmen Wasp eine Erfolgsmeldung. Man konnte in Zusammenarbeit mit der School of Sustainability erfolgreich den Prototyp eines Hauses drucken, ohne dafür adaptierten Beton oder anderes Spezialmaterial zu benötigen. Tecla, so der Name des Gebäudes, wurde aus Erde gedruckt, die vor Ort in Ravenna abgebaut wurde.

3D WASP

350 Schichten

Ästhetisch erinnert das Haus an zwei miteinander verwachsene Iglus. Das für die Konstruktion verantwortliche Architekturbüro Mario Cucinella beschreibt es als "höhlenartige" Form. Im Innenraum befinden sich ein Wohnzimmerbereich, eine Küche, ein Bad und ein Schlafzimmer.

Ein Teil des Mobiliars, beispielsweise die Kochzeile, ist in den Grundriss integriert. Insgesamt wurden 350 Schichten mit einer Höhe von jeweils zwölf Millimetern gedruckt und dabei rund 60 Kubikmeter Erde verbraucht. Der durchschnittliche Stromverbrauch des eingesetzten Druckers lag unter 6.000 Watt.

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Die Umsetzung von Tecla lief flott. Die reine Druckzeit gibt Wasp mit 200 Stunden an, also etwas mehr als acht Tagen. Firmengründer Massimo Moretti sieht in dem Projekt den Beweis dafür, dass ein "schönes, gesundes und nachhaltiges Heim" auch von einer Maschine herstellbar sei. Er verweist auf einen UN-Bericht von 2020. Laut diesem sorgt allein die Baubranche für 28 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen durch ihren Energieverbrauch. (gpi, 29.4.2021)