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Wien – Immer mehr Opfer und Hinterbliebene des Terroranschlags berichten, dass sie sich seit dem Anschlag vom Staat auf weiten Strecken im Stich gelassen fühlen. Auch im Falter klagen Hinterbliebene, von der Republik vergessen worden zu sein, Ähnliches war bereits vor Monaten von einer anderen Familie auf Puls 4 zu hören.

Das Bundeskanzleramt verweist auf das Kondolenzschreiben an Hinterbliebene und auch Verletzte, das seitens des Bundespräsidenten verschickt wurde. Ein solches gab es, es liegt dem STANDARD nun vor. Darin schreibt Bundespräsident Alexander Van der Bellen unter anderem: "An der tiefen Trauer über den furchtbaren Verlust, den Sie durch den entsetzlichen Terroranschlag erlitten haben, nehme ich aufrichtig Anteil. Im Namen der Republik Österreich versichere ich Ihnen, dass das ganze Land mit Ihnen trauert. Wir hoffen, dass Ihnen die vielen mitfühlenden Menschen ein bisschen Trost in dieser schweren Zeit schenken können." Doch offenbar dürfte das nicht alle Angehörigen erreicht haben.

Noch kein Entschädigungsfonds

Was finanzielle Entschädigungen für die Angehörigen angeht, verweist das Sozialministerium auf die Leistungen nach dem Verbrechensopfergesetz. Den nach dem Anschlag angekündigten Entschädigungsfonds für Terroropfer gibt es jedoch nach wie vor nicht. An entsprechenden Lösungen in diesem Bereich wird gearbeitet, heißt es seitens des Ministeriums.

Man bemühe sich "um eine generelle Aufwertung der vorhandenen Strukturen zur Hilfe und Entschädigung von Verbrechensopfern. Und ganz sicher sollte in Zukunft auf eine verbesserte Kommunikation mit den Opfern oder den Angehörigen geachtet werden."

Im Innenministerium verweist man auf ein Treffen des Ministers, das es mit einer Familie von Hinterbliebenen gab und bietet ein solches nach dem STANDARD-Bericht von Irmgard Pretzner, der Schwester einer vom Attentäter getöteten Frau, auch dieser an. (van, 28.4.2021)