Christine Strobl ist ab Mai Programmdirektorin der ARD.

Foto: ARD Degeto / Laurence Chaperon

München – Die künftige ARD-Programmdirektorin Christine Strobl will nach dem weltweiten Serienerfolg "Babylon Berlin" regelmäßig mit solchen Formaten anknüpfen. "Ich glaube, wir brauchen ein bis zwei Formate dieser Größenordnung pro Jahr", sagte sie im dpa-Interview. Strobl wird zum 1. Mai den Posten der ARD-Programmdirektorin als Nachfolgerin von Volker Herres übernehmen, der vorzeitig Ende April aufhört.

International konkurrenzfähige Serien

Strobl verantwortete bisher viele Jahre die ARD-Spielfilmtochter Degeto. Künftig wird sie für das Erste Deutsche Fernsehen und die ARD-Mediathek zuständig sein. Die 49-Jährige sagte: "'Babylon Berlin' war der erste Schritt hin zu international konkurrenzfähigen Serienprojekten. Ich glaube, dass wir regelmäßig diese Art von Programmen brauchen." Die 1920er-Jahre-Serie habe sehr geholfen für künftige internationale Finanzierungen. "Wenn Sie sagen: Wir haben 'Babylon Berlin' gemacht, dann hört Ihnen jemand in der Welt zu. Wir werden es nicht aus Deutschland heraus schaffen, große Serien alleine zu finanzieren."

Impulse für Live-Berichterstattung

Strobl will in ihrer neuen Rolle auch Impulse für die Live-Berichterstattung bei Großereignissen setzen. Die ARD müsse sich noch stärker im Verbund verzahnen, sagte sie. "Wenn etwas von einer außergewöhnlichen Tragweite passiert, sind wir da. Wir müssen noch präziser darauf achten, dass wir den Menschen, die vielleicht ihre geliebte Serie im Ersten anschauen, sehr schnell sagen: Achtung, es passiert gerade was Wichtiges in der Welt." Strobl erläuterte weiter: "Sie sollten den klaren Hinweis bekommen, wo sie sich im ARD-Verbund informieren können. Bei einer bestimmten Bedeutung des Ereignisses wünsche ich mir auch, dass wir im Ersten sehr schnell live dabei sind." (APA, 29.4.2021)