Die Corona-Ampel bleibt in Österreich rot.

Foto: imago images/Thorge Huter

Wien – Die Ampelkommission belässt ganz Österreich im roten Bereich. Das Bundesland mit den klar höchsten Infektionszahlen ist auch jenes, in dem die Gastronomie in- wie outdoor offen hat, nämlich Vorarlberg. Trotzdem verzichtet das auch von den Ländern beschickte Gremium wie schon bisher auf Empfehlungen zu einem restriktiveren Vorgehen. Geraten wird wie jede Woche, Öffnungsschritte zu evaluieren und gegebenenfalls rechtzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Positive Zeichen in Niederösterreich und im Burgenland

Vorarlberg hat gemäß den Unterlagen der Kommission in der vergangenen Woche mit Abstand die höchsten Infektionszahlen in Österreich gehabt, Tendenz weiter deutlich steigend. Außer in der Steiermark gingen die Zahlen sonst bundesweit zurück. Günstig sieht die Entwicklung vor allem im Burgenland und in Niederösterreich aus.

Bei der risikoadjustierten Fallinzidenz, die auch Fakten wie Alter der Erkrankten einbezieht, sind beide Bundesländer schon unter dem Schwellwert von 100 auf 100.000 Einwohner, ab dem eine Orange-Färbung der Ampel erwogen wird. Auch wenn man nur die realen Fallzahlen ansieht, ist der Unterschied zwischen dem Burgenland und Vorarlberg durchaus beeindruckend. Während im östlichen Bundesland die Zahlen während der vergangenen zwei Wochen um 22 Prozent auf eine Inzidenz von 109,4 zurückgingen, stiegen sie im Ländle im selben Zeitraum um 24 Prozent auf 235,7.

Was die bedrohliche Situation in Vorarlberg etwas abschwächt, ist, dass dort deutlich am meisten getestet wird – zum Beispiel dreieinhalb Mal so viel im Verhältnis zum Dauerschlusslicht in dieser Kategorie, Kärnten.

Hallein sticht negativ heraus

Der Bezirk mit der schlechtesten Fallzahl lag vergangene Woche in Salzburg, nämlich Hallein (330), knapp gefolgt von Lienz in Osttirol (328). Doch auch Bregenz ist nur noch knapp von der 300er-Marke entfernt. Zur Erinnerung: Ab Mitte Mai werden ab dieser Marke Ausreisetests verpflichtend. Diese gibt es im Bezirk Bregenz derzeit in einzelnen Gemeinden. In 19 von 96 Bezirken/Regionen liegt die rohe Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 pro 100.000 Einwohner.

Die Quelle der Infektionen kann in mehr als zwei Dritteln der Fälle (67 Prozent) bundesweit geklärt werden – die wenigsten im Burgenland (59 Prozent), die meisten in Wien (72 Prozent).

Britische Variante dominiert

Was die Varianten des Virus angeht, ist die britische im ganzen Bundesgebiet dominant. Empfohlen wird von der Kommission nunmehr eine Konzentration auf die relevanten Immuno-Escape-Varianten, das heißt jene Virusformen, gegen die Impfungen weniger wirksam sein dürften beziehungsweise bei denen es zu Wiederansteckungen kommen kann. Auf Basis der bestehenden Rechtsgrundlagen sollte eine Verknüpfung pseudonymisierter Daten aus dem Epidemiologischen Melderegister (EMS) und dem zentralen Impfregister umgesetzt werden. (APA, 29.4.2021)