Afghanische Soldaten kämpfen gegen die Taliban.

Foto: EPA/SAYED MUSTAFA

Kabul – Bei mehreren Angriffen islamistischer Talibankämpfer im Westen Afghanistans sind insgesamt mindestens 15 Menschen getötet worden.

Mindestens sieben Soldaten starben bei einem Anschlag auf einen Außenposten der Armee im Dorf Shiwan im Distrikt Balak Buluk, wie am Montag der Gouverneur der Provinz Farah, Taj Mohammad Jahid, der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte.

Die Extremisten hatten demnach einen Tunnel zu dem Posten gegraben und darunter Sprengstoff gelegt. Ein Soldat sei bei dem Angriff gefangen genommen worden, mehrere weitere hätten zum nächstgelegenen Armeestützpunkt fliehen können. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag und gaben an, am Checkpoint Waffen an sich genommen zu haben.

Zwei Autobomben in Herat

Unterdessen griffen mehr als 100 Taliban-Kämpfer in der Nacht zum Montag den Bezirk Farsi in der Provinz Herat an und zündeten zwei Autobomben. Bei den Zusammenstößen seien mindestens acht Sicherheitskräfte der Regierung getötet und mindestens vier weitere verletzt worden, sagte ein örtlicher Sicherheitsbeamter, der anonym bleiben wollte, der dpa. Es fehle an Munition, sagte er – und gab an, die Taliban könnten in der folgenden Nacht wieder angreifen.

Foto: APA

Parallel zum Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan, der am Samstag offiziell begonnen hat, bleibt die Lage in dem Krisenland angespannt. Mitte April hatte US-Präsident Joe Biden erklärt, er werde ab 1. Mai die Truppen nach Hause holen.

Rund 10.000 Nato-Soldaten der Ausbildungsmission "Resolute Support", darunter rund 2.500 Soldaten aus den USA, rund 1.100 aus Deutschland und 14 Angehörige des österreichischen Bundesheeres, werden nun bis spätestens 11. September das Land verlassen. Das Datum markiert den 20. Jahrestag der Terroranschläge in den USA von 2001, die der Anlass für den Einsatz waren. (APA, dpa, 3.5.2021)