Die Identitären sorgen mit ihren Plakataktionen für Aufregung. Bei dieser Aktion in Paris im Juni 2020 kamen ihnen aber Anrainer dazwischen.

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Paris – Das oberste französische Verwaltungsgericht hat das Verbot der bekanntesten Identitären-Gruppe des Landes bestätigt. Die Entscheidung der Regierung, die rechtsextreme Génération identitaire aufzulösen, sei verhältnismäßig, befand der Staatsrat am Montag. Die Gruppe habe "über mehrere Jahre hinweg Ideen propagiert, die tendenziell Diskriminierung, Hass oder Gewalt gegenüber Ausländern und der muslimischen Religion rechtfertigen oder fördern".

Die Regierung hatte die französischen Identitären Anfang März nach einer Reihe fremdenfeindlicher Aktionen verboten. Sie gelten als Keimzelle ähnlicher Gruppen in Deutschland und anderen Ländern. Die Gruppe mit rund 800 Mitgliedern steht den Rechtspopulisten von Marine Le Pen nahe, vertritt aber in vielen Punkten extremere Positionen. Unter anderem hatten Mitglieder in den Pyrenäen versucht, Flüchtlinge vom Grenzübertritt aus Spanien abzuhalten.

Die Sprecherin der Génération identitaire, Thaïs Descufon, verurteilte den Beschluss des Staatsrats als "politische Entscheidung". Innenminister Gérald Darmanin, der das Verbotsverfahren auf den Weg gebracht hatte, begrüßte die Entscheidung auf Twitter. (APA, 4.5.2021)