Die Corona-Krise zeigt, dass Reformen im Bereich der Elementarpädagogik notwendig sind.

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Die "Baustelle Kindergarten" gebe es nicht erst seit der Corona-Krise. Die Pandemie habe aber vor Augen geführt, woran es in den Bildungseinrichtungen fehle. Die vier größten privaten Kindergartenträger Wiens – Kinderfreunde, Diakonie, Kiwi und St. Nikolausstiftung – wiesen am Dienstag gemeinsam auf die Defizite hin. Sie überreichten Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) einen Forderungskatalog.

Dem vorangegangen war die Kampagne #KindergartenBraucht, um ein Stimmungsbild zu erhalten. 1826 Rückmeldungen gingen ein.

Zu viele Kinder in der Gruppe

Vor allem die Personalsituation sei prekär. Viele verlassen den Beruf nach einigen Jahren wieder, um sich fortzubilden. Das liege auch daran, dass die Rahmenbedingungen nicht passten. Gefordert werden Gruppen mit maximal 15 Kindern.

Auch Anerkennung und Wertschätzung fehlen den Betroffenen. Last, but not least fordern sie ein höheres Budget, um das Berufsbild aufzuwerten.

Bildungsstadtrat Wiederkehr zeigte sich mit den Forderungen einverstanden und versprach, Reformen in die Wege zu leiten. Er hob das Ausbildungsgeld hervor, das Menschen künftig erhalten, die sich zu Assistenten ausbilden lassen.

Corona und Kindergarten

Vom STANDARD auf die Corona-Situation angesprochen, sagte der Bildungsstadtrat, dass daran gearbeitet werde, Testmöglichkeiten für kleine Kinder zu etablieren. Derzeit würden Studien für PCR-Lutschertests durchgeführt.

Für die immer öfter erhobene Forderung, Eltern zum Schutz der Kinder in der Impfpriorisierung vorzureihen, zeigte er Verständnis. Eine Umsetzung schloss er jedoch aus, weil sich Wien dazu bekannt habe, zuerst Risikogruppen zu impfen. Wiederkehr geht nach derzeitigem Stand aber davon aus, dass spätestens im Juni Impftermine für alle Gruppen freigeschaltet werden. (Rosa Winkler-Hermaden, 5.5.2021)