"Starmania"-Jurorin Nina "Fiva" Sonnenberg

Foto: ORF/Hans Leitner

Wien – Am Freitag stehen Anna Buchegger, Vanessa Dulhofer, Tobias Hirsch und Fred Owusu im "Starmania"-Finale und singen um ihren großen Traum einer Musikkarriere. Vor zehn Wochen waren sie mit 60 anderen Talenten in dieses Abenteuer gegangen. Angetan von der Professionalität aller Kandidatinnen und Kandidaten zeigte sich Jurorin Nina "Fiva" Sonnenberg: "Da habe ich echt gestaunt."

Gemeinsam mit Sängerin Ina Regen und Musiker Tim Bendzko hat die Münchner Rapperin und Moderatorin die Darbietungen beobachtet und bewertet. "Ich wusste wirklich nicht, was mich erwartet, aber es hat irre Spaß gemacht", wagte sie im APA-Interview anlässlich des Finales (7. Mai um 20.15 Uhr auf ORF 1) ein kurzes Resümee. "Es war wirklich so, wie es oft heißt: Die Menschen sind mir ans Herz gewachsen."

"Unglaublich professionell"

Die Jurytätigkeit werde ihr definitiv fehlen. Allen voran aber war Fiva begeistert vom Niveau der Talente – musikalisch ebenso wie die Performance betreffend: "Sie waren von Sendung eins an unglaublich professionell. Das hat mich fasziniert." Vor allem, wenn man sich die Rahmenbedingungen ob der Coronamaßnahmen vor Augen führe. "Sie mussten ja in einem vollkommenen leeren Saal singen, da saßen nur wir als Jury und dahinter noch ein paar KandidatInnen. Wie professionell man sich verhalten kann, wenn man ins Nichts singt, aber so tut, als ob das Wembley-Stadion vor einem durchdreht."

Für die verbliebenen Vier sei das Finale und die Vorbereitung darauf nun eine "große Disziplinsache", so Fiva. Nicht zuletzt um die Stimme zu schonen, sei jetzt "die Zeit der Ruhe. Dabei müssen sie richtig viel proben, immerhin stehen drei verschiedene Songs an. Das Adrenalin wird seinen Teil beitragen und dann ist die Anstrengung und Müdigkeit vergessen. Eine Woche müssen sie noch durchhalten."

Unbeliebte Jurys

Stichwort Songs: Für alle vier steht ein Lieblingssong aus den bisherigen Shows am Programm, nach einem ersten Voting geht es für die drei Verbliebenen mit einer Nummer weiter, die die Jury ausgewählt hat. Und als großes Finale werden die besten Zwei noch ein selbstkomponiertes Lied singen. "Dafür brennen alle", betonte Fiva. "Es ist ganz wichtig für sie, sich als eigenständige Künstler darzustellen. Die Zukunft ist ja nicht, auf einer Hochzeit 4 Non Blondes zu singen, sondern das eigene Werk. Das ist für alle ein ganz wichtiger Schritt und wahnsinnig realitätsnah."

Was die teils geäußerte Kritik an den Juryentscheidungen betrifft, gab sich Fiva relativ gelassen. "Ganz ehrlich: Ich habe damit gerechnet. Jurys sind immer unglaublich unbeliebt. Eigentlich habe ich es mir sogar noch schlimmer vorgestellt", lachte die Musikerin. "Ich will gar nicht wissen, was da in den Wohnzimmern alles gesagt wurde." Andererseits habe die Show dazugelernt und Abläufe sukzessive transparenter gemacht. "Aber es ist eben die Quersumme aus drei Entscheidungen, vielleicht ist es dadurch bis zum Schluss etwas unverständlich geblieben. Ich kam persönlich damit gut zurecht, weil ich meine Meinung abgegeben habe und dazu stehen durfte."

TV-Quote

Relativ konstant ist unterdessen der Publikumszuspruch für die Sendung geblieben. Nach durchschnittlich 864.000 Zusehern zum Auftakt, gab es für die Präsentation der Songs dann Woche für Woche Quoten zwischen 475.000 und 618.000 Zuschauern, der Sendungsschnitt beläuft sich vor dem Finale auf 581.000 Seherinnen und Seher. Punkten konnte der ORF allen voran beim jüngeren Publikum, liegt der Marktanteil für die Zielgruppe bis 29 Jahre doch bei 28 Prozent.

Und was steht für Rapperin Fiva nach "Starmania 21" am Programm? "Ich gehe ins Studio", blickte sie auf den nahenden Sommer. "Jetzt muss ich mich beweisen, dass ich nicht nur auf der Juryseite funktionierte", lachte die Musikerin, deren jüngstes Album "Nina" 2019 erschienen war. "Es fällt mir aber schwer, weil die berufliche Depression groß ist. Für uns KünstlerInnen ist Corona einfach eine vollkommene Katastrophe. Ich hätte nie gedacht, dass mich so etwas ereilen kann." Seit über einem Jahr habe sie kein Livekonzert mehr gespielt, "ich habe de facto Auftrittsverbot". Auch für die Zeit nach Corona werde es schwierig. "Ich hoffe aber, dass sich kreative Lösungen auftun werden. Aber wenn KünstlerInnen eins können, dann ist es kreativ sein." (APA, 5.5.2021)