Angebot gesunken, Preise gestiegen – so wirkte sich das Corona-Jahr 2020 auf den Einfamilienhausmarkt aus.

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Corona brachte den österreichischen Einfamilienhausmarkt ziemlich durcheinander. Das Transaktionsvolumen aller gehandelten Einfamilienhäuser lag zwar mit 3,48 Milliarden Euro nur um 0,5 Prozent über dem Wert von 2019. Doch im Detail hat sich im Corona-Jahr Wesentliches getan. Denn einerseits stiegen die Preise im Schnitt um 10,1 Prozent, wie eine aktuelle Auswertung von Remax und Immo United zeigt.

Andererseits gab es mengenmäßig aber ein Minus in genau derselben Höhe: 2020 wurden um 10,1 Prozent weniger Einfamilienhäuser ver- beziehungsweise gekauft als 2019.

Kein Bundesland mit Mengenzuwachs

Man müsse schon bis 2014 zurückblicken, um ein Jahr mit weniger Einfamilienhaustransaktionen zu finden, heißt es in einer Aussendung von Remax von Mittwoch. Konkret wurden 2020 genau 10.723 Häuser verbüchert, das war ein Minus von genau 1.200 Stück gegenüber 2019 oder eben die erwähnten 10,1 Prozent. Gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2018 fehlen sogar 15,5 Prozent.

Betroffen von diesem Mengeneinbruch sind demnach alle Bundesländer, keines verzeichnet einen Zuwachs. "Die Auswirkungen sind jedoch durchaus unterschiedlich: Während für das Burgenland der Rückgang zu 2019 gerade erst spürbar wird, fehlt in Vorarlberg, Wien und Niederösterreich zu 2019 jeder siebente Hausverkauf", heißt es in der Aussendung.

Preissteigerung verdoppelt

Der Anstieg bei den Preisen lag im Jahr 2020 mit 10,1 Prozent allerdings um das Doppelte über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre (5,3 Prozent). "Im letzten Jahr sind die Preise für Einfamilienhäuser aufgrund des besonders stark rückläufigen Angebots und der außerordentlich guten Nachfrage deutlich gestiegen", berichtet Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von Remax Austria. "Der vermehrte – sicherlich auch pandemiegetriebene – Wunsch nach einem Haus mit eigenem Grün war besonders stark ausgeprägt."

Die tendenziell bessere Qualität der auf den Markt kommenden Einfamilienhäuser und die steigenden Grundstückspreise seien aber sicherlich auch mitverantwortlich für die spürbaren Preissteigerungen der letzten Jahre, sagt Reikersdorfer.

Für das typische Einfamilienhaus bezahlten die Käufer 2020 genau 277.271 Euro, das waren um 25.400 mehr als 2019 und um 75.050 Euro mehr als noch vor fünf Jahren. (red, 5.5.2021)