100 Gramm Popcorn, Nüsse und Kerne etwa dürfen laut WHO nicht mehr als 280 Milligramm Salz enthalten.

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Genf – Zu viel Salz im Essen ist ungesund: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehen weltweit elf Millionen Todesfälle im Jahr auf Risikofaktoren in der Ernährung zurück, drei Millionen davon auf den Verzehr von zu viel Salz. Am Mittwoch legte die WHO eine Tabelle mit empfohlenen Höchstwerten für einige Dutzend Nahrungsmittel vor.

So sollen etwa 100 Gramm süße Kekse nicht mehr als 265 Milligramm Salz enthalten. Unter den rund 60 Richtwerten sind außerdem: Popcorn, Nüsse und Kerne 280 Milligramm Salz, Sauerteig- oder Hefebrot 330 Milligramm, tiefgekühlte Pizza 450 Milligramm, Käse wie reifer Gouda 625 Milligramm, Ketchup 650 und Muskelfleisch wie Serrano-Schinken 950 Milligramm – heißt: 100 Gramm dieses Schinkens sollen nicht mehr als 950 Milligramm Salz enthalten.

Fünf Gramm Salz pro Tag

Allgemein empfiehlt die WHO, nicht mehr als fünf Gramm Salz pro Tag zu sich zu nehmen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt höchstens sechs Gramm. Sie berichtete 2019 aber in einer Studie, dass Frauen in Deutschland durchschnittlich 8,4 Gramm und Männer zehn Gramm Salz zu sich nehmen. 50 Prozent der Männer und 38,5 Prozent der Frauen nehmen täglich mehr als zehn Gramm Salz auf.

Zu viel Salz zu konsumieren kann nach Angaben von Experten den Blutdruck und damit das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Solche Erkrankungen machen fast ein Drittel der weltweiten Todesfälle aus, die nicht auf ansteckende Krankheiten zurückzuführen sind. Zu salzhaltiges Essen könne auch zu chronischen Leberkrankheiten, Nierenleiden, Fettleibigkeit und Magenkrebs beitragen, so die WHO.

Nur minimaler Rückgang

Die WHO ermuntert Länder, eigene Maßstäbe innerhalb der Richtwerte zu setzen. Sie hat ihrer Liste vorhandene Grenzwerte aus verschiedenen Ländern zugrunde gelegt. Die seien wissenschaftlich geprüft, medizinisch sinnvoll und einhaltbar. 2013 hatten die WHO-Mitgliedsländer das Ziel ausgegeben, bis 2025 den Salzkonsum der Menschen im Schnitt um 30 Prozent zu reduzieren. Nach dem Ernährungsbericht 2020 betrug der Rückgang pro Jahr aber nur 0,2 Prozent statt der nötigen 2,4 Prozent.