Gastronomiefachleute beherrschen alle Bereiche der Gastronomie. Sie können sowohl in der Küche als auch im Gästeservice arbeiten.

Foto: Matthias Cremer

Ab 19. Mai sollen auch in Wien Restaurants und Hotels wieder öffnen, und viele Beschäftigte und Auszubildende können an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Im letzten Jahr waren 1.162 Lehrlinge in Ausbildung zur Gastronomiefachfrau beziehungsweise zum -fachmann. Im Jahr 2011 waren es mit 2.499 Auszubildenden noch mehr als doppelt so viele, die Anzahl an Lehrlingen hat seitdem jedoch kontinuierlich abgenommen. Wie genau die Ausbildung aussieht, welche Aufgabenbereiche der Beruf umfasst und wie die Einstiegsgehälter ausfallen – ein Überblick.

Frage: Welche Aufgaben gehören zum Arbeitsalltag?

Antwort: Gastronomiefachleute beherrschen durch ihre Ausbildung alle Bereiche der Gastronomie. Sie können sowohl in der Küche als auch im Gästeservice arbeiten, in der Regel spezialisieren sich Beschäftigte während beziehungsweise nach der Ausbildung auf einen der beiden Arbeitsbereiche. In der Küche sorgen sie für den Einkauf und die Lagerung der benötigten Waren und bereiten die Speisen zu. Im Gästeservice bedienen sie die Gäste, nehmen Bestellungen entgegen, servieren die bestellten Speisen und Getränke, räumen das benutzte Geschirr ab und kassieren die Rechnungsbeträge.

Frage: Wie sieht die Ausbildung aus?

Antwort: Die duale Lehrausbildung dauert vier Jahre und erfolgt überwiegend in einem Betrieb. Etwa 20 Prozent der Ausbildungszeit verbringen die Lehrlinge in der Berufsschule. Im Lehrbetrieb erlernen Auszubildende den gewählten Beruf anhand der praktischen Arbeit. In der Berufsschule wird das Allgemeinwissen vertieft und theoretisches Hintergrundwissen für den gewählte Beruf vermittelt.

Frage: Welche Voraussetzungen muss man für den Job mitbringen?

Antwort: Die berufliche Tätigkeit zeichnet sich vor allem durch den Kontakt zu Gästen und die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen aus. Neben Teamfähigkeit, Geschick und Freundlichkeit sind auch körperliche Belastbarkeit, Einsatzbereitschaft und Organisationstalent gefragt.

Frage: Wie sind die Arbeitszeiten geregelt?

Antwort: Zum Arbeiten in der Gastronomie gehören in der Regel auch Dienste an Wochenenden und Feiertagen. Die Dienstzeiten und Schichten hängen von den jeweiligen Öffnungszeiten im Betrieb ab.

Frage: Wie hoch ist das Einstiegsgehalt?

Antwort: Seit 1. April liegt das Lehrlingseinkommen im ersten Lehrjahr nach Kollektivvertrag für Beschäftigte im Hotel- und Gastgewerbe bei 785 Euro brutto pro Monat, im zweiten bei 890 Euro, im dritten und vierten bei 1.105 Euro. Nach dem Lehrabschluss steigen Gastronomiefachleute laut Kollektivvertrag mit 1.550 bis 1.580 Euro brutto ein. Im Vergleich zu anderen Lehrberufen liegt das Einstiegsgehalt im mittleren Einkommensbereich.

Frage: Wie sieht das Gehalt danach aus?

Antwort: Je nach Verantwortungsbereich kann das Einkommen im Laufe der Arbeitsjahre variieren. Laut Kollektivvertrag liegen die Gehälter in den ersten fünf Dienstjahren zwischen 1.688 und 1.965 Euro brutto pro Monat. Nach zehn Dienstjahren steigen die Löhne auf 1.772 bis 2.063 Euro. Laut der Jobbörse Stepstone beträgt das Durchschnittsjahresgehalt in der Gastronomie und Hotellerie in Österreich 33.000 Euro brutto, die Angaben liegen zwischen 24.500 und 38.800 Euro pro Jahr. Zuschläge gibt es für Nachtarbeit und auch für Fremdsprachen. Außerdem macht auch das Trinkgeld für viele Beschäftigte einen nicht unwesentlichen Teil ihres Einkommens aus. (Anika Dang, 6.5.2021)