Aufmerksamkeit ist Tirols Landesvater seit Pandemiebeginn gewiss.

Screenshot: tvthek.orf.at

Weit über Tiroler Landesberge hinweg fliegt der Klang seiner Bekanntheit; Aufmerksamkeit ist Landesvater Günther Platter seit Pandemiebeginn gewiss. Nur zu verständlich also, dass er sich aktuell nicht auch noch in die ZiB 2 quält, um die Umbildung seiner Regierung und die Unklarheit rund um die Corona-Test-Firma zu erklären. Sollen sie doch Tirol heute schauen! Mögen sie sich gefälligst eine DVD mit seinem Pressegespräch besorgen! Dort werden sie vernehmen, dass alles bestens läuft in Tirol, mag sich Platter gedacht haben. Schon lange sei personell alles so geplant gewesen, sagte er offiziell, es könne nicht besser laufen. Wer das hörte, fand es nur schade, dass Platter nicht jene legendären Worte des zurückgetretenen Tiroler Gesundheitslandesrats, Bernhard Tilg, zitierte.

Selbiger – eine Zeitlang so berühmt wie der nach wie vor legendäre Ort Ischgl – hatte ja mit dem Sager "alles richtig gemacht!" schwer gepunktet, aber auch für Verwunderung gesorgt. Platter hat nicht zitiert. Schon gar nicht in der ZiB 2. Ebendort verwertet somit Andrea Haselwanter-Schneider (Liste Fritz) den Elfmeter locker, da Tormann Platter nicht erschien. Der Landesvater verstecke sich seit Wochen, sagt sie entspannt und lässt sich von Armin Wolf inspirieren.

Ob Platters Satz "es könnte nicht besser laufen", ernst gemeint sei, fragt Wolf, oder ob das ein Code sei, den "man im flacheren Land einfach nicht versteht?". Der Landeshauptmann, so erzähle man ihr, sei "ein guter Musiker, jedoch kein Visionär", sagt sie und bringt auch noch Worte wie "ideenlos" und "mutlos" ein. War er per TV dabei, musste der Landeshauptmann hoffen, dass in Tirol nur er die ZiB 2 konsumiert hat. (Ljubiša Tošic, 6.5.2021)