Gian Franco Kasper mit der möglichen Nachfolgerin Sarah Lewis.

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Genf/Wien – Nach Ablauf der Bewerbungsfrist gibt es nun auch offiziell vier Kandidaten für die Nachfolge des scheidenden Fis-Präsidenten Gian Franco Kasper (77), der seit 1998 das Amt bekleidet. Der schwedische Vizepräsident Mats Arjes, der in Schweden geborene britische Geschäftsmann und Head-Chef Johan Eliasch, Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann sowie die langjährige Generalsekretärin Sarah Lewis aus England stehen auf der Liste für die Wahl am 4. Juni.

In den nächsten Tagen wird die Fis einen vollen Hintergrundcheck aller Kandidaten machen und ihre Bewerbungsunterlagen studieren. Alle vier werden beim 52. Fis-Kongress, der diesmal virtuell abgehalten wird, eine zehnminütige Präsentation ihrer Vorstellungen und Pläne abhalten können.

Interessant aus österreichischer Sicht sind auch die Bewerbungen für das Fis-Council. 20 Personen treten an, um einen Platz in dem insgesamt 16-köpfigen Gremium zu ergattern, zehn von ihnen sind derzeit schon im Council aktiv, unter ihnen laut Meldungen von Donnerstag auch Noch-ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel (79). Dieser hatte vor kurzem dem STANDARD gesagt: "Ich will keine Positionen mehr, ich habe keine Intentionen." Doch diese Aussage dürfte sich nur auf den heimischen Skiverband und den Austria Ski Pool bezogen haben.

Prozedere und Würfel

Am 4. Juni wird zuerst die neue Fis-Führung gewählt, dann das Council. In diesem sind auch Sitze für die Athletensprecher Hannah Kearney (USA/Ski-Freestyle) und Martti Jyhlä (FIN/Langlauf) vorgesehen. Sie wurden von der Athletenkommission ernannt, müssen aber noch bestätigt werden. Via Youtube-Link kann der Kongress übrigens online verfolgt werden.

Schon vor dem Fis-Kongress könnten die Würfel in der Frage fallen, wer Schröcksnadel an der ÖSV-Spitze folgt. Die Kür erfolgt bei der Länderkonferenz am 19. Juni in Villach. Bis dato bewarben sich Michael Walchhofer und Renate Götschl. Die von Schröcksnadel zur Verhinderung Walchhofers forcierte Kandidatur Götschls hatte den ÖSV gespalten. Gespräche auf Ebene der Landesverbandsspitzen sollen zuletzt aber zu einem guten Teil konstruktiv verlaufen sein und sich flott fortsetzen. (fri, APA, 6.5.2021)