Bewusster Umgang mit Vergangenheit: Hier 2019 mit der damaligen Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein und hdgö-Direktorin Monika Sommer (rechts) mit Schülern und Schülerinnen während eines Museumsbesuchs.

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Portimao/Wien – Einen Erfolg für das Haus der Geschichte Österreich (hdgö) brachte die virtuelle Gala des Europäischen Museumspreises am Donnerstag. Das Geschichtsmuseum in der Hofburg erhielt den Kenneth Hudson Prize für das Jahr 2020. Damit werden Häuser ausgezeichnet, die sich um einen bewussten Umgang mit der Vergangenheit, insbesondere dunklen Kapiteln, bemühen. Die Hauptpreise gingen indessen an das Schweizer Stapferhaus und das Naturalis Biodiversity Center in den Niederlanden.

Das hdgö sei ein "Vorbild für jedes Museum, das sich einem komplexen und schmerzhaften historischen Vermächtnis verschrieben hat und gleichzeitig Hoffnung sowie Mut für die Zukunft fördert", heißt es auf der Website des Preises. Hervorgehoben wird zudem die Fülle an Informationen, die das Haus auf Basis von "hervorragender Recherche" anbietet, wobei es gleichzeitig einfach sei, in die verschiedenen Themen hineinzufinden, ohne davon überfordert zu werden.

Mut für neue Wege

hdgö-Direktorin Monika Sommer freute sich in einer Aussendung über den Preis, den sie als "großartige Anerkennung" für die Arbeit des gesamten Teams bezeichnete. "Es zeigt, dass das innovative Konzept und die modernen Vermittlungsmethoden unseres jungen Hauses auch international überzeugen." Johanna Rachinger, Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek, in die das hdgö organisatorisch eingegliedert ist, gratulierte zur Auszeichnung. Diese stehe auch dafür, "mit Mut neue Wege zu gehen".

Der Europäische Museumspreis wird jedes Jahr in mehreren Kategorien vergeben. Aufgrund der Coronapandemie fiel die Preisverleihung im Vorjahr aus, weshalb heuer bei der Online-Bekanntgabe Auszeichnungen für die Jahrgänge 2020 und 2021 verliehen wurden. Eine "besondere Erwähnung" erhielt auch das für 2021 nominierte Frauenmuseum im oberösterreichischen Hittisau.

Ohne Preis blieben das Museum für Geschichte des Universalmuseum Joanneum in Graz (nominiert 2020) sowie das Bergbau- und Gotikmuseum Leogang (nominiert 2021). Insgesamt hatten es 88 Museen aus 28 Ländern in die Endrunde geschafft, 61 für den Museumspreis 2020 und 27 für 2021. Seit seiner Gründung 1977 vergibt das Europäische Museums Forum (EMF) die Auszeichnung. 2009 ging der Hauptpreis bisher zum einzigen Mal nach Österreich, als das Salzburg Museum prämiert wurde. Die Einreichfrist für die nächste Ausgabe läuft noch bis Ende Mai. (APA, 7.5.2021)