Gesungen und musiziert wird bei diesem vollen Programm im Juli und August an insgesamt 30 Spielstätten.

Foto: Leonora, Ensemble / Brigitte Duftner

Innsbruck – Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik wollen nach mehrmonatigem Kulturlockdown und nach einem reduzierten Programm in der Spielsaison 2020 das heurige Festival wieder ohne inhaltliche und künstlerische Einschränkungen begehen. Das heurige Festival, das vom 13. Juli bis 29. August stattfindet, wird auch eines der letzten mit Alessandro De Marchi als Intendanten sein.

Der langjährige Intendant ließ nämlich keinen Zweifel daran, dass er sich nicht um eine Verlängerung seines Vertrages bemühen wird, der 2023 ausläuft. "Ich werde mich nicht bewerben", hielt er am Freitag bei der Programmvorstellung des diesjährigen Festivals unmissverständlich fest. Man habe aber in diesem Festival-Jahr, das unter dem Motto "Perspektiven" steht, wieder drei wunderbare Opern im Programm, fügte De Marchi rasch hinzu, der die Kunst im Mittelpunkt sehen wollte.

Herzensprojekte und Umbauarbeiten

Besonders ins Schwärmen geriet der Intendant diesbezüglich bei seinen Ausführungen zur Oper "Idalma" aus der Feder von Bernardo Pasquini. "Es ist seine schönste Oper", fand er für diese Superlative. Es sei darüber hinaus ein absolutes "Herzensprojekt" von ihm, welches er schon seit 35 Jahren auf die Bühne habe bringen wollen.

Dass besagte Bühne heuer wegen Umbauarbeiten im Landestheater nicht der große Saal sein wird, sondern in diesem Fall der große Saal im "Haus der Musik", störe ihn dabei nicht. "Wir müssen uns aber natürlich ein wenig anpassen", strich er heraus.

Als weitere Opern stehen "Boris Goudenow" nach Motiven von Peter Petreus in den Kammerspielen und "Pastorelle en musique" von Georg Philipp Telemann am Programm. "Ein Glücksfall, da Telemann hier auch das Libretto verfasst hat", meinte De Marchi dazu.

Die Betriebsdirektorin der Festwochen, Eva-Maria Sens, wies wiederum auf innovative Formate des heurigen Festivals hin. "Vor allem auf 'A prima vista' freue ich mich", so Sens. Dort treffe das Publikum eine Auswahl aus mehreren vorliegenden Werken, welche die Musiker dann vom Blatt spielen, erklärte sie das Konzept dahinter.

Gratis-Formate

Das Festival, das laut Geschäftsführer Markus Lutz trotz um 60 Prozent verringerter Einnahmen im Jahr 2020 finanziell gut dasteht, setzt in diesem Jahr außerdem verstärkt auf Gratis-Formate. "Es ist wünschenswert, dass der kostenlose Konzert-Zugang ausgebaut wird", betonte dazu Kulturlandesrätin Beate Palfrader (ÖVP), der in diesem Kontext auch der Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi (Grüne) beipflichtete. "Und zum Glück finden die Festwochen wieder mit vollem Programm statt", ergänzte er.

Gesungen und musiziert wird bei diesem vollen Programm im Juli und August an 30 Spielstätten, auch etwa unter dem Motto "Musica montana" auf der Seegrube oder der Arzler Alm. Sogenannte "Lunchkonzerte" sollen zusätzlich bei freiem Eintritt Mittagspublikum zum Verweilen einladen und nicht zuletzt zieht auch das "Concerto mobile" wieder mobil durch Plätze und Orte der Innsbrucker Innenstadt. (APA, 7.5.2021)