Foto: APA/Neubauer

Maria Enzersdorf – Eine schwere Mission scheint für St. Pöltens Neo-Coach Gerald Baumgartner zum Himmelfahrtskommando zu werden. In einer Partie Marke "Abstiegskampf" unterlag das Schlusslicht am Samstag bei der Admira 0:2 (0:1) und hat drei Runden vor Ende der Qualifikationsgruppe der Fußball-Bundesliga bereits fünf Punkte Rückstand auf den elftplatzierten Kontrahenten.

Die Admira schöpfte dank der Treffer von David Atanga (32.) und Roman Kerschbaum (87.) bzw. des vierten Punkts im zweiten Spiel unter Trainer Klaus Schmidt wieder Hoffnung.

Baumgartner setzte zum Einstand taktisch auf eine Dreierkette, in den Tagen zuvor hatte er versucht, "Selbstvertrauen aufzubauen". Eine sichtlich motivierte Admira tat zu Beginn an alles, um selbiges im Spiel zu verhindern, das Geschehen spielte sich vorerst nur in der Hälfte der Gäste ab. Offensiv Nennenswertes ging freilich auch von den Hausherren kaum aus, abgesehen von einem gefährlichen Strafraum-Gewusel (19.) und einem Schuss von Lukas Malicsek über das Tor (20.).

Es läuft wenig zusammen

Der SKN fand erst danach in die Partie, verzeichnete durch einen Flachschuss von Ahmet Muhamedbegovic (23., vorbei) und einen harmlosen Versuch Dor Hugis (26.) immerhin zwei Abschlüsse. Ein unpräziser hoher Ball wurde den "Wölfen" dann aber aufgrund eines Kommunikationsproblems zum Verhängnis. Der herauslaufende Goalie Christoph Riegler und Michael Steinwender krachten beim Klärungsversuch schwer zusammen, Nutznießer Atanga schob schließlich völlig unbehelligt ein.

Für Steinwender war die Partie vorbei, die Dreier- mutierte zur Viererkette. Dass Daniel Luxbacher noch vor der Pause angeschlagen vom Platz musste, machte die Aufgabe für die Gäste in der zweiten Hälfte noch schwerer.

Da blieb es beim intensiven, wenig ansehnlichen Schlagabtausch. Mit besseren Möglichkeiten für die Admira. Riegler verhinderte vorerst mit einem Reflex das zweite Gegentor St. Pöltens (55.), wenig später konnte Maximilian Breunig von einem Defensivschnitzer nicht profitieren, wurde in letzter Sekunde von Luan gestoppt (57.). Der SKN kam durch einen Weitschuss von Taylor Booth neben das Tor in der 63. Minute zum ersten und einzigen Torschuss.

Es war eine Art Weckruf für St. Pölten, das fortan klar dominierte, ohne aber zu Chancen zu kommen. Vielmehr musste Riegler vor Erwin Hoffer retten (77.). Und auch ein Dreierwechsel in der Offensive brachte nicht mehr den erhofften Umschwung. Ganz im Gegenteil: Im Finish machte Kerschbaum nach Konter und schöner Vorarbeit von Andrew Wooten den Sack zu. (APA, 8.5.2021)

Fußball-Bundesliga (29. Runde) – Qualifikationsgruppe (7. Runde):

FC Admira – SKN St. Pölten 2:0 (1:0). Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus), SR Lechner

Tore:

1:0 (32.) Atanga

2:0 (87.) Kerschbaum

Admira: Leitner – Aiwu, Datkovic, Bauer – Maier (90. Gartner), Kerschbaum, Lukacevic, Malicsek (90. Stachel) – Vorsager (70. Kadlec) – Atanga (57. Hoffer), Breunig (70. Wooten)

St. Pölten: Riegler – Steinwender (37. Davies), Luan, Muhamedbegovic – Blauensteiner, Pokorny, Luxbacher (43. Booth), Schulz – Tetteh (73. Tanzmayr), R. Ljubicic (73. Schütz), Hugi (73. Halper)

Gelbe Karten: Bauer, Breunig, Datkovic, Aiwu, Hoffer bzw. Hugi

Stimmen:

Klaus Schmidt (Admira-Trainer): "Es war hartes Stück vor allem bis zum ersten Tor, danach hat St. Pölten keine zwingenden Chancen mehr gehabt. Wir haben nach der Pause zu viele Großchancen vergeben. Großes Kompliment an die Abwehr, Leckerbissen kann man in der Qualirunde generell keinen erwarten. Wir haben verdient 2:0 gewonnen, ich habe eine Riesenfreude damit. Der Sieg tut gut, wir dürfen aber nicht euphorisch werden. Wenn wir noch einen Dreier schaffen, schaut es sehr gut aus. Wir müssen aber noch auf der Hut sein."

Gerald Baumgartner (St.-Pölten-Trainer): "Die entscheidende Szene war das 0:1. Das hat der Admira in die Karten gespielt, es war ein unglückliches Tor. Es war ein sehr kampfbetontes Spiel. Ansätze waren da, aber wir haben keine wirklich gefährlichen Situationen kreieren können. Das war auch der guten Defensive der Admira geschuldet. Es ist eine bittere Niederlage, aber wir müssen trotz allem positiv bleiben und versuchen, das Heimspiel gegen Altach am Dienstag zu gewinnen."