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Jubel bei Mercedes: Hamilton kann Verstappen mit frischen Reifen am Ende noch abfangen.

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Montmelo – Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat sich dank einer strategischen Meisterleistung seines Mercedes-Teams auch in Barcelona den Sieg gesichert. Der Engländer feierte von der 100. Pole aus am Sonntag in Montmelo vor Max Verstappen im Red Bull sowie seinem finnischen Teamkollegen Valtteri Bottas seinen bereits sechsten Sieg in Spanien und jubelte zudem über seinen fünften Triumph dort in Folge sowie den insgesamt 98. Grand-Prix-Erfolg. Vierter wurde Charles Leclerc im Ferrari.

Diese vier Fahrer waren in dieser Reihefolge auch losgefahren. Allerdings gelang es Verstappen, Hamilton gleich in der ersten Kurve nach dem Start zu überholen. Diese Führung behielt der Niederländer auch lange, ehe es eine taktische Reifenvariante Hamilton doch noch ermöglichte, kurz vor Schluss am Niederländer vorbeizukommen und letztlich mit mehr als 15 Sekunden Vorsprung zu gewinnen. Nach drei Segen in vier Saisonrennen hat Hamilton 14 Punkte Vorsprung auf Verstappen, der sich dank der schnellsten Rennrunde einen Zusatz-Zähler sicherte.

"Was für ein Tag!"

"Ihr beeindruckt mich immer wieder", bedankte sich der siebenmalige Formel-1-Weltmeister Hamilton bei seinem Team und freute sich: "Was für ein Tag!" Teamchef Toto Wolff war rundum zufrieden. "Das war eine große Strategie des Teams und eine großartige fahrerische Leistung von Lewis."

Anfangs schien freilich sogar ein Sieg für Verstappen möglich. Denn vieles hing in Barcelona wieder einmal am Start, weil die 600 Meter bis zur ersten Kurve hier für Überholmanöver traditionell eine gute Möglichkeit sind. Obwohl Hamilton von der Jubiläums-Pole gut weg kam, ließ er in der ersten Rechtskurve erstaunlicherweise die Tür für den leicht zurückliegenden Verstappen offen. Der Niederländer nahm das Geschenk an und drückte sich samt Berührung innen vorbei in Führung. Auch der als Dritter gestartete Bottas verlor seine Position an Leclerc.

Verstappen hatte rasch 1,5 Sek Vorsprung. Daran änderte auch eine frühe Safety-Car-Phase wegen der Strandung des Alpha Tauri von Yuki Tsunoda nichts. Verstappen meisterte auch den Restart souverän. Ab da gab es kollektiven Formationsflug und spielte wie so oft die Strategie die Hauptrolle beim Rennen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya in Montmelo.

Verstappen und Hamilton hatten 9 bzw. 10 Sekunden Vorsprung auf Leclerc und Bottas und schon fast 20 auf den Rest des Feldes, als Bottas in der 24. Runde als erster aus diesem Quartett zum Reifenwechsel an die Box kam. Verstappen folgte eine Runde später, aber die weltschnellste Boxencrew brachte den linken Hinterreifen zu spät zum RB16B. Verstappen stand so volle 4,2 Sekunden. Hamilton blieb draußen. Während Bottas via Boxenstopp Leclerc überholte, kam der Weltmeister nach dem eigenen Stopp mit satten 6 Sekunden Rückstand, aber auch einem vier Runden jüngeren Reifen als Zweiter hinter Verstappen zurück.

Hamilton holte mit frischerem Gummi rasch auf, kam in kürzester Zeit in den DRS-Bereich, konnte Verstappen aber zunächst erneut nicht überholen. Dafür überraschte der siebenfache Weltmeister in der 43. von 66 Runden mit dem zweiten Reifenwechsel. Die 22 Sekunden Rückstand fuhr Hamilton rasch zu.

Riskante Einstopp-Strategie

Red Bull versuchte zunächst mit Einstopp-Strategie über die Runden zu kommen. "Ich habe es kommen gesehen. Mir war klar, dass sich das nicht ausgehen kann", gestand Verstappen nach dem Rennen. Zusätzlich bezahlt machte sich, dass Mercedes mit Bottas einen zweiten Piloten ganz vorne dabei hatte, während der an der Schulter verletzte Perez Verstappen nicht mehr helfen konnte.

Bottas ließ Hamilton problemlos vorbei, sieben Runden vor Schluss hatte Hamilton zum dritten Mal in diesem Rennen Sichtkontakt mit Verstappen. Diesmal klappt es mit dem Überholen dank des besseren Reifens sechs Runden vor Schluss und gleich im ersten Versuch am Ende der Start-Zielgeraden. Verstappen kam daraufhin nochmals an die Box und holte sich dadurch die schnellste Rennrunde. "Insgesamt sind wir aber zu langsam", sagte Verstappen.

Am Ende standen mit Hamilton, Verstappen und Bottas wieder einmal diese drei Fahrer gemeinsam auf dem Podest. Weiter geht die Formel-1-WM am 23. Mai in Monaco. (APA, 9.5.2021)

Formel-1-Grand-Prix von Spanien am Sonntag in Barcelona/Cricuit de Catalunya
(Rennlänge: 66 Runden zu je 4,655 km = 308,424 km)

1. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 1:33:07,680 (Schnitt: 198,983 km/h)
2. Max Verstappen (NED) Red Bull +15,841
3. Valtteri Bottas (FIN) Mercedes +26,610
4. Charles Leclerc (MON) Ferrari +54,616
5. Sergio Perez (MEX) Red Bull +1:03,671
6. Daniel Ricciardo (AUS) McLaren +1:13,768
7. Carlos Sainz (ESP) Ferrari +1:14,670
8. Lando Norris (GBR) McLaren +1 Runde
9. Esteban Ocon (FRA) Alpine +1 Runde
10. Pierre Gasly (FRA) AlphaTauri +1 Runde
11. Lance Stroll (CAN) Aston Martin +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN) Alfa Romeo +1 Runde
13. Sebastian Vettel (GER) Aston Martin +1 Runde
14. George Russell (GBR) Williams +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (ITA) Alfa Romeo +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CAN) Williams +1 Runde
17. Fernando Alonso (ESP) Alpine +1 Runde
18. Mick Schumacher (GER) Haas +2 Runden
19. Nikita Masepin (RUS) Haas +2 Runden

Ausgeschieden: Yuki Tsunoda (JPN) AlphaTauri

Schnellste Runde: Max Verstappen (NED) Red Bull in der 62. Runde in 1:18,149 (Schnitt: 214,440 km/h)

WM-Stand (nach 4 von 23 Rennen):

1. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 94
2. Max Verstappen (NED) Red Bull 80
3. Valtteri Bottas (FIN) Mercedes 47
4. Lando Norris (GBR) McLaren 41
5. Charles Leclerc (MON) Ferrari 40
6. Sergio Perez (MEX) Red Bull 32
7. Daniel Ricciardo (AUS) McLaren 24
8. Carlos Sainz (ESP) Ferrari 20
9. Esteban Ocon (FRA) Alpine 10
10. Pierre Gasly (FRA) AlphaTauri 8
11. Lance Stroll (CAN) Aston Martin 5
12. Fernando Alonso (ESP) Alpine 5
13. Yuki Tsunoda (JPN) AlphaTauri 2

Konstrukteurs-WM (nach 4 von 23 Rennen):

1. Mercedes 141
2. Red Bull 112
3. McLaren 65
4. Ferrari 60
5. Alpine 15
6. AlphaTauri 10
7. Aston Martin 5