Weinkeller Breitenbrunn

Foto: www.weinwandern.at

Kellerring Breitenbrunn

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Kuhschellen am Thenauriegel

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Frühlingsadonis am Thenauriegel

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Blick auf den Neusiedler See

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Hohlweg bei Mariahilferkreuz

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Blick auf Riede Thenau und Neusiedler See

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Wehrmauer mit drei Toren in Purbach

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Die Wanderung beginnt in Breitenbrunn mit seinem markanten Wehrturm und dem historischen Kellerring. Dabei handelt es sich um ein beschauliches Kellerviertel mit rund 40 grasüberwachsenen Kellerröhren. Viele der vorgesetzten Schildmauern bestehen noch aus dem Kalksandstein der umliegenden ehemaligen "Praittenbrunner" Steinbrüche, wie übrigens auch die Kanzel im Wiener Stephansdom.

Feuersteinrauchig und frisch

Hinter dem Kellerring gelangt man zu den Weingärten am Rand des Leithabergs, die hier ideal zur Sonne und zum − als Wärmespeicher und Temperaturpuffer wirkenden − Neusiedler See ausgerichtet sind. An den Hängen zwischen Breitenbrunn und Purbach sind die kristallinen Urgesteinsschiefer der Ostalpen größtenteils von Muschel- und Rotalgenkalk bedeckt, der sich dort vor Jahrmillionen am einstigen Meeresufer abgelagert hat. Diese Bodenzusammensetzung ist für den mineralischen Charakter der Leithaberg-Weine verantwortlich. Die leicht salzigen Noten und Graphittöne sind auf das Schiefergestein zurückzuführen, wohingegen der Kalkboden für feuersteinrauchige Aromen und frische Säure sorgt.

Bald wird der Thenau-Riegel erreicht, eine einstige Hutweide und jetzt Trockenrasen-Naturschutzgebiet mit vielen Schmetterlingsarten und einer der größten europäischen Zieselkolonien. Im Frühling blühen zuerst die violetten Kuhschellen, dann der gelbe Frühlingsadonis, im Mai verschiedene Orchideen, Kugelblume, Trauernachtviole und Wiesensalbei, bald Steinnelke und Lein, im Juni der Quendel.

Rasensteppe und Rosenberg

Nach der kleinen Holzbrücke über den Ackerlbach geht es den Güterweg Purbach–Edelgraben hinauf und gleich danach einen unbefestigten Weg weiter. Am Rastplatz kann man frische Energie tanken − mit weitem Blick über die Top-Riede Thenau hinweg und zur Seelängsseite hinunter. Hier wächst der Blaufränkisch, die Leitsorte bei den Rotweinen am Leithaberg. Außerdem werden am Leithaberg vor allem die Burgundersorten Pinot Noir, Weißburgunder und Chardonnay angebaut. Dafür sorgten bereits im 13. Jahrhundert Mönche aus dem Burgund. Mit Begrünung zwischen den Rebzeilen und Nistkästen für den Wiedehopf wird von den Winzerinnen und Winzern auch viel Wert auf die Natur gelegt.

Nach der Riede Edelgraben muss man eine Ebene tiefer den Erlgraben umgehen; gleich nach dem Radler-Rastplatz beim Schild "Bründl" wird dann wieder die vorherige Höhenlinie erreicht. Nach der Riede Eisner führt zwar der Hauptweg nach unten, man zweigt jedoch gleich auf einen kleinen Pfad quer durch die Rasensteppe ab und wandert auf den Rosenberg. Dort blühen im Sommer die in die Höhe geschossenen Prachtkönigskerzen am Wegrand. Vorbei am Mariahilferkreuz und durch einen Hohlweg gelangt man schließlich zu den 50 Erdkellern des Purbacher Kellerviertels. Zum Schluss werden zwei hintereinanderliegende Wehrtore passiert, durch die exakt zur Sommersonnenwende die Sonne fällt. Entlang der als Teil der Befestigungsanlage dicht aneinandergereihten Purbacher Streckhöfe im Stadtkern und durch das Rustertor kommt man zum Bahnhof. (Margit & Dieter Kreuzhuber, 12.5.2021)

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