Die Austria steht wieder an der Tabellenspitze und darf noch auf internationalen Fußball in der kommenden Saison hoffen.

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Wien – Die Austria hat mit dem ersten Liga-Erfolg gegen Hartberg in dieser Bundesliga-Saison die Topplatzierung in der Qualifikationsgruppe übernommen. Die Wiener lagen am Dienstagabend nach Toren von Patrick Wimmer (27.) und Dominik Fitz per Freistoß (43.) lange beruhigend auf Kurs, ehe Hartbergs Rajko Rep (73.) das Finish noch einmal spannend gestaltete. Manprit Sarkaria (92.) stellte den 3:1-(2:0)-Sieg aber sicher.

Hartberg musste sich damit nach sechs Spielen ohne Niederlage wieder einmal geschlagen geben. Die Oststeirer liegen zwei Runden vor Saisonende nun an Punkten gleichauf mit der Austria, diese hat jedoch das deutlich bessere Torverhältnis. Weiter geht es für die Favoritner am Samstag erneut zu Hause gegen St. Pölten, Hartberg trifft daheim auf die Admira.

Genesener Stöger

Durch Rieds 0:0 hatte die Austria vor Anpfiff Gewissheit, zumindest Platz zwei in der Quali-Gruppe zu halten. Doch die Wiener wollten mit zwei Rückkehrern mehr. Ein genesener Peter Stöger nahm wieder auf der Trainerbank Platz, Markus Suttner stand erstmal seit Anfang Februar wieder in der Startelf.

Die geforderte Reaktion nach den schwachen Vorstellungen gegen die Admira und Altach war sichtbar. Hartberg war vollauf beschäftigt, die Räume vor dem eigenen Strafraum eng zu machen. Trainer Markus Schopp war an der Seitenlinie sichtlich unzufrieden.

Christoph Monschein ließ zunächst eine große Chance aus, sein Schuss zischte am langen Eck vorbei (19.). Nach einem Defensivpatzer der Hartberger war der Stürmer dann zu unentschlossen. Die Austria belohnte sich aber. Vesel Demaku fand Wimmer per Lochpass, der 19-Jährige scheiterte zunächst an TSV-Goalie Rene Swete, war im zweiten Versuch aber per Kopf erfolgreich.

Hartberg musste reagieren und tat dies. Dario Tadic wurde von einem Nimaga-Querschläger jedoch überrascht (29.), Christian Klem zwang Patrick Pentz per Fernschuss zu einer ersten Parade (31.). Die Steirer konnten in dieser Phase dagegenhalten, rannten aber kurz vor der Pause einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher. Fitz diskutierte zunächst mit Suttner wer ausführen sollte, zimmerte den Ball aber dann aus 17 Metern ins Torhütereck.

Reagierender Schopp

Schopp hatte genug gesehen und reagierte auf die laxe Vorstellung seiner Elf in der Pause mit einem Dreifachwechsel. Die Wirkung blieb vorerst aus. Vor allem der schnelle Wimmer bereitete den Hartbergern große Probleme. Deren Chance auf ein Comeback vereitelte Pentz, der einen Schuss des eingewechselten Julius Ertlthaler auf der Linie klärte (61.).

Die Austria hätte sich dann ein Zittern ersparen können. Sarkaria scheiterte in einer Minute zweimal alleine vor Swete an Hartbergs Kapitän (70.). Es sollte sich rächen: Seifedin Chabbi passte ideal auf Rep, der Slowene blieb vor Pentz eiskalt. Chabbi war dem Ausgleich im Finish per Flugkopfball nahe (81.), Rep schoss über die Latte (87.). Die Austria hatte da schon eine Fünferkette in der Abwehr aufgezogen. Erst in der Nachspielzeit gelang Sarkaria aus einem Konter die violette Erlösung. (APA; 11.5.2021)

Stimmen:

Peter Stöger (Austria-Trainer): "Wir haben das Spiel verdient gewonnen, haben das Spiel über einen langen Zeitraum dominiert, hatten gute Chancen, haben es uns aber selbst schwer gemacht. Wie es so oft ist, ist Hartberg mit einer Superaktion retour gekommen. Dann hast du ein wenig Angst im Spiel drin, und Angst ist ein schlechter Begleiter. Alles in allem sind wir mit dem Auftritt sehr zufrieden, weil vieles, was wir machen wollten, haben wir sehr gut gemacht. Jetzt ist es wichtig zu zeigen, dass diese Gruppe, mit all diesen Fragezeichen rundherum, alles unternimmt, um in den Europacup zu kommen."

Markus Schopp (Hartberg-Trainer): "Wenn man die letzten Minuten hernimmt, könnte man meinen, dass es ein enges Spiel war. Aber das war über weite Strecken nicht der Fall. Wir haben in der ersten Halbzeit nicht auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen haben, waren zu hektisch, zu unklug in gewissen Momenten, mit individuellen Fehlern. Dass wir im Spiel geblieben sind, war unserem Torhüter zu verdanken. Mit dem 2:1 hat das Spiel neuen Schwung bekommen. Unter Umständen hätten wir das 2:2 gemacht, aber für mich wäre das überhaupt nicht verdient gewesen. Wir haben eine Riesenchance liegen gelassen, das ist ärgerlich."

Qualifikationsgruppe (8. Runde):
FK Austria Wien – TSV Hartberg 3:1 (2:0)
Wien, Generali Arena, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus-Pandemie), SR Heiss.

Tore:
1:0 (27.) Wimmer
2:0 (43.) Fitz
2:1 (73.) Rep
3:1 (92.) Sarkaria

Austria: Pentz – Teigl (84. Handl), Madl, Palmer-Brown, Suttner (71. Poulsen) – Martel, Demaku – Sarkaria, Fitz, Wimmer (71. Zwierschitz) – Monschein (81. Djuricin)

Hartberg: Swete – Lienhart (46. Ertlthaler), Gollner (75. Rotter), Luckeneder, Klem – Horvat (46. Tijani), Nimaga – Flecker, Rep, Ried (65. Schmerböck) – Tadic (46. Chabbi)

Gelbe Karten: Palmer-Brown bzw. Nimaga, Tijani