Während die Polizei die Ermittlungen aufnimmt, befürchtet Rebecca (Clotilde Hesme, li.), dass ihr Schwager Mickaël etwas mit dem Verschwinden Emilies zu tun hat.

Foto: Caroline Dubois

Berlin – Zwei Brüder, zwei Frauen, eine Schwangerschaft, Gewalt. Die französische Miniserie "Obwohl ich dich liebe" startet beklemmend – und da ahnt der Zuschauer noch nichts von den folgenden Wendungen und tragischen Vorgeschichten der Hauptfiguren. In drei jeweils um die 50 Minuten langen Teilen entspinnt sich der Thriller-Stoff. Arte zeigt die Serie am Donnerstag ab 22.30 Uhr.

Bei Rebecca und Romain Peyrac scheint es gut zu laufen. Die Ärztin und der Autohändler leben in einem schönen Haus in einer Kleinstadt, nur ein gemeinsames Kind ist bisher ausgeblieben. Als Romains Bruder Mickaël (Finnegan Oldfield), ungehobelt und mit Drogenvergangenheit, mit seiner neuen Freundin Emilie (Majda Abdelmalek) in die Nachbarschaft zieht, will Romain ein Auge auf ihn haben. Doch schon das erste gemeinsame Abendessen eskaliert, nachdem das Ehepaar von Emilies Schwangerschaft erfährt.

Gewalt, Schmerz, Zeitsprünge

Rebecca ist sicher: Mickaël schreckt auch vor Gewalt nicht zurück. Vom Fenster aus beobachtet sie später einen lautstarken Streit – und bemerkt äußerst verdächtiges Verhalten. Danach fehlt von Emilie jede Spur. Sind bei Mickaël alle Hemmungen gefallen?

Unaufgeregt und leise entfaltet sich die Geschichte, begleitet von der düsteren Musik, für die Flemming Nordkrog verantwortlich zeichnet. Clotilde Hesme ("Lupin", "The Returned") spielt Rebecca überzeugend mal als engagierte, junge Frau, mal nachdenklich und in sich gekehrt. Die Französin bekam 2012 den César als beste Nachwuchsdarstellerin und den Prix Lumières als beste Darstellerin für ihre Titelrolle in "Angèle und Tony" als junge Frau mit Vergangenheit. An ihrer Seite ist nun der Belgier Jérémie Renier ("Das Kind", "Der andere Liebhaber") zu sehen.

Auch die anderen Schauspieler verkörpern den Schmerz ihrer Charaktere intensiv. Das hilft – ist das Drehbuch von Florent Meyer ("Lupin", "In der Haut des anderen"), Romanautorin Ingrid Desjours und Mathias Gokalp ("Rien de personnel"), der auch Regie führte, doch wendungsreich. Zeitsprünge machen es nicht immer leicht, zu erkennen, an welchem Punkt man sich gerade befindet. Spannend ist die Serie mit dem hintersinnigen Originaltitel "Amour fou" aber allemal. (APA, dpa, 12.5.2021)