OneXPlayer: Ein spieletauglicher Windows-Rechner im Nintendo-Switch-Format.

Foto: 1Netbook

Ein kleines Tablet für Spiele mit seitlich angebrachten Controllern. Eine Beschreibung, bei der man normalerweise an die Hybridkonsole Nintendo Switch denkt. Ein Konzept, das der in Hongkong und Shenzhen ansässige Elektronikhersteller 1Netbook jetzt in die Windows-Welt bringen will. Und die Idee hinter dem "OneXPlayer" stößt auf reges Interesse auf der Crowdfundingplattform Indiegogo.

Schon am ersten Sammeltag konnte das (extrem niedrig angesetzte) Fundingziel von etwas mehr als 21.000 Euro und ein Vielfaches gesprengt werden. Es kamen mehr als 930.000 Euro, bzw. mehr als eine Million Dollar herein. Mittlerweile wurde auch die Millionen-Euro-Grenze geknackt. Rund einen Monat lang läuft das Crowdfunding noch.

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Spezifikationen

Doch was wird versprochen? Es handelt sich um ein 8,4-Zoll-Tablet mit einem IPS-Bildschirmpanel und einer Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixel. Das Display soll 100% des sRGB-Farbraums abbilden und Multitouch mit 10 Punkten unterstützen. Zudem sollen sich dank 4096 erkannter Druckstufen auch Eingabestifte nutzen lassen. Am linken und rechten Rand finden sich jeweils ein Thumbstick mit zwei analogen Triggern sowie vier Aktionstasten bzw. einem Steuerkreuz. Diese Module sind allerdings, im Gegensatz zur Switch, nicht abnehmbar.

Stereolautsprecher sollen für adäquaten Sound bürgen. Auf der Rückseite ist ein ausklappbarer Standfuß eingebaut. Ein Akku mit 15.300 mAh soll zudem lange Laufzeit (bis zu 10 Stunden lokale Videowiedergabe) gewährleisten. Der OneXPlayer kann auch über externe Akkus geladen werden und unterstützt laut den Angaben Quickcharging mit bis zu 65 Watt.

Für Leistung sorgen sollen Intel-Prozessoren der aktuellen 11. Generation und ihre Xe-Grafikeinheiten nebst 16 GB RAM. Ein dediziertes Grafikmodul gibt es nicht. Wer mag, kann allerdings extern eine externe Grafikkarte via USB-C anhängen. Als Datenträger dient eine NVMe-SSD mit bis zu 2 TB Kapazität. Die Leistungswerte variieren je nach Modell. Gemäß vom Hersteller veröffentlichten Benchmarkwerten werden aber in vielen aktuelleren Spielen flüssige Frameraten – in vielen Fällen auch über 60 FPS – erreicht. Gemessen wurde allerdings in 720p-Auflösung, weitere Angaben zu den Grafikeinstellungen fehlen leider.

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Konnektivitätsseitig kommen Wifi 6 (802.11ax), Bluetooth 5.0 und vier USB 4-Ports (USB 3.2 Gen2) und ein Kopfhörer-Klinkenstecker hinzu. Ein Karteneinschub ermöglicht die Verwendung von microSD-Karten als Wechselspeicher. Über ein optional erhältliches Keyboard mit Magnetanschluss lässt sich das Gerät auch als kleiner Laptop nutzen. Freilich spricht auch nichts gegen die Verwendung von anderen Mäusen und Tastaturen per USB oder Bluetooth.

Vorinstalliert ist Windows 10. In seiner Gesamtheit erinnert der OneXPlayer an die Handhelds des ebenfalls in Hongkong ansässigen Herstellers GDP.

Gute Aussichten

Laut 1Netbook ist das Gerät praktisch fertig entwickelt. Ausstehend sind demnach nur noch die per Crowdfunding finanzierte Massenproduktion und Qualitätstests. Bereits im Juni oder Juli sollen die Handhelds an Unterstützer ausgeliefert werden.

Die Chancen darauf, dass das auch tatsächlich passiert, stehen gut. 1Netbook ist, wie der Name verrät, eigentlich auf Netbooks spezialisiert, bereits seit mehreren Jahren im Geschäft und hat in diesem Bereich auch schon Geräte im Gaming-Kontext veröffentlicht. Zudem gibt es bereits einiges Bild- und Videomaterial, das die Funktionstüchtigkeit des OneXPlayer glaubwürdig dokumentiert. Dennoch sei an dieser Stelle auf die üblichen Risiken bei der Unterstützung von Crowdfunding-Projekten hingewiesen.

Angeboten werden die Geräte ab rund 675 Euro mit einem Core i5-1135G7 und 512 GB Speicherplatz in der Mindestkonfiguration. Die Maximalvariante bietet einen Core i7-1185G7 nebst 2 TB Speicher für etwas mehr als 1.200 Euro. Der Versand ist im Preis inkludiert, für etwaige andere Importgebühren – in Deutschland und Österreich in Form von Einfuhrumsatzsteuer – müssen die Käufer allerdings selbst aufkommen. (gpi, 14.5.2021)