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Nawalny war im Straflager drei Wochen in den Hungerstreik getreten, um gegen unzureichende medizinische Versorgung zu protestieren.

Foto: REUTERS/MAXIM SHEMETOV

Moskau – Der inhaftierte Kremlgegner Alexej Nawalny kommt nach seinem rund dreiwöchigen Hungerstreik im Straflager langsam wieder zu Kräften. "Mit ihm ist alles in Ordnung – soweit das unter den aktuellen Bedingungen möglich ist", schrieb seine Pressesprecherin Kira Jarmysch am Mittwoch auf Twitter. Seine Anwälte hätten ihn besucht.

Nawalny war Ende März aus Protest gegen unzureichende medizinische Versorgung in einen Hungerstreik getreten, den er nach mehr als 20 Tagen auf Drängen seiner Ärzte beendete.

Russland geht gegen Anhänger vor

Der 44 Jahre alte Oppositionelle, der im vergangenen Jahr nur knapp einen Giftanschlag überlebte, klagte auch danach noch über starke Rückenschmerzen und Lähmungserscheinungen in den Gliedmaßen. Unterdessen gingen russische Behörden hart gegen Nawalnys Anhänger vor. Seine politischen Regionalstäbe wurden vor knapp zwei Wochen auf die Liste extremistischer und terroristischer Organisationen gesetzt und die Konten der Betroffenen gesperrt.

Der ehemalige Bürgermeister von Jekaterinburg, Jewgeni Roisman, wurde am Mittwoch zu neun Tagen Haft verurteilt, weil er im Januar eine Kundgebung für die Freilassung Nawalnys mitorganisiert haben soll. Dem Nachrichtendienst Telegram wurde unterdessen eine Geldstrafe von fünf Millionen Rubel (rund 55.700 Euro) auferlegt, weil Demo-Aufrufe nicht gelöscht worden sein sollen.

Auch die EU und die USA fordern seit Monaten die Entlassung des Oppositionellen aus dem Straflager und haben Sanktionen gegen Russland verhängt. (APA, 12.5.2021)