Szenen aus Österreich: Vor dem KZ Mauthausen steht ein Busunternehmer, der Corona-Leugnern und "Querdenkern" zur nötigen Mobilität verhilft, unter einer israelischen Flagge und spielt (verzerrt) eine Hitlerrede ab.

Auf der Demo von Israel-Gegnern kam es zu Holocaust Relativierung.
Foto: Markus Sulzbacher

In Wien demonstrierten 2500 Israel-Gegner. Zu sehen sind die Palästinenserflagge und die türkische Flagge, einzelne Teilnehmer werden als Mitglieder radikaler Organisationen ausgemacht. Ein handgemaltes Plakat trägt neben der Palästinenserflagge den Spruch: "Ein Holocaust rechtfertigt keinen anderen." Das ist eine Gleichsetzung der problematischen israelischen Besatzungspolitik mit einem Menschheitsverbrechen. In einem Video ist der arabische Slogan "Chaibar, Chaibar, ya yahud, dschaisch Mohammed saya’ud" zu hören. Der Spruch lautet "Chaibar, Chaibar, oh ihr Juden, Mohammeds Heer kommt bald wieder". Chaibar war eine von Juden bewohnte Stadt, die vom Propheten Mohammed erobert wurde. Ein indonesischer Terrorist, der 2002 mit einem Bombenanschlag im Touristenzentrum von Bali 202 Menschen tötete, verwendete diesen Ruf.

Protest gegen die israelische Politik und blanker Antisemitismus sind bei vielen solcher Demos in Europa ununterscheidbar. Frankreich hat jetzt eine Großdemonstration schlicht verboten. In Österreich reagierte der Innenminister verhalten auf die antisemitische Demo. Er ist sich hoffentlich darüber im Klaren, was da an Gefährdungspotenzial vorhanden ist. (Hans Rauscher, 14.5.2021)