Die US-Handelsketten Walmart und Target haben den Verkauf von Pokémon- und anderen Sammelkarten in ihren Geschäften ausgesetzt, nachdem eine drastisch angestiegene Nachfrage zu gewaltsamen Auseinandersetzungen und Diebstahl geführt hatte.

Wie "Bleeding Cool" berichtet, weist ein in New York entdecktes Schild darauf hin, dass Target ab dem 14. Mai keine Pokemon-, NFL-, NBA und MLB-Tauschkarten mehr verkaufen werde, "um die Sicherheit unserer Gäste und Teammitglieder zu gewährleisten". Das neu entflammte Interesse an solchen Sammelkarten hat zu einem Anstieg an sogenannten "Scalpern" und unangebrachtem Verhalten in Geschäften geführt.

Hype eskaliert

Wie "IGN" berichtet, artete der Boom immer häufiger in Gewalt und Kriminalität aus. Erst vergangene Woche kam es auf einem Parkplatz einer Target-Filiale in Wisconsin zu einer Schlägerei, die aufgrund der Sammelkarten eskalierte. Ein Mann hatte sogar eine Waffe gezogen, die jedoch nicht abgefeuert wurde. Letztes Monat wurden in einem Kartengeschäft in Brunswick, Maine, Sport-Tauschkarten im Wert von 20.000 US-Dollar gestohlen.

Die Eskalationen haben Verkäufer nun zur Durchsetzung von Vorsichtsmaßnahmen gezwungen. In einer Stellungnahme von Target heißt es: "Die Sicherheit unserer Gäste und unseres Teams hat für uns oberste Priorität.“ Aus diesem Grund habe man den Verkauf der Sammelkarten ausgesetzt. Kunden können diese weiterhin im Online-Shop von Target bestellen.

Auch eine Filiale der US-Handelskette Walmart hat Berichten zufolge ähnliche Schritte gesetzt und alle Sammelkarten aus dem Sortiment genommen. Wie Nutzer auf Facebook teilten, begründet das Geschäft die Entscheidung mit „unangemessenem Kundenverhalten und erhöhter Nachfrage."

Streamer und Youtuber für Hype verantwortlich

Sammelkarten haben im letzten Jahr aufgrund sozialer Medien einen massiven Boom erlebt. Auf Twitch und Youtube kam es zu einer regelrechten Überflutung mit Videos, in denen Internetstars wie Logan Paul Pokémon-Kartenboxen im Livestream öffneten. Durch den neuen Hype werden seltene Karten oftmals um Rekordsummen versteigert.

(hsu, 15.05.2021)