Die Austria und Hartberg werden sich im Halbfinale des Play-Offs wieder begegnen.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Hartberg/Wien – Die Austria und der TSV Hartberg stehen wie im Vorjahr im Play-off um das letzte Europacup-Ticket in der Fußball-Bundesliga. Trafen sich die beiden Mannschaften vor zwölf Monaten im Play-off-Finale mit besserem Ende für die Oststeirer, wird das Duell heuer schon im Halbfinale in einer Partie am 24. Mai entschieden. Davor geht es im Fernkampf noch um das Heimrecht. Die Austria gastiert am Freitag in Ried, Hartberg in St. Pölten beim bereits fixen Schlusslicht.

Hartberg wollte sich beim 2:0 gegen die Admira nach dem bitteren 1:3 bei der Austria samt enttäuschender Vorstellung rehabilitieren, was man ab der ersten Minute erkennen konnte. Die Steirer kontrollierten das Geschehen, ließen in der Defensive abgesehen von einem Lattenkopfball von Niko Datkovic (59.) gar nichts zu und vorne sorgten Julius Ertlthaler (23.) und Rajko Rep (54.), mit einem glücklich verwandelten, sehr umstrittenen Elfmeter für die Entscheidung. Rep glänzte zudem mit einem Assist.

"Wir wollten ein Zeichen setzen, das ist uns, glaube ich, gut gelungen. Jetzt werden wir noch den ersten Platz attackieren", verlautete Ertlthaler nach seinem Premierentreffer in der Bundesliga. Der TSV wurde wie die Austria nach dem Grunddurchgang abgerundet, bei Punktegleichheit wie aktuell ist das Torverhältnis entscheidend. Da stehen die Wiener gleich um 16 Treffer besser da.

Für Hartberg würde die Welt nicht untergehen

Markus Schopp war schon über die Chance, wieder um einen internationalen Startplatz zu spielen, erfreut. Auch im Falle eines vorzeitigen Aus im Rennen um den Platz in der Qualifikation zur neuen Europa Conference League würde die Welt nicht untergehen, hielt Hartbergs Trainer fest. "Man muss von außen schon den Blick so auf die Sache haben, dass wir eine sehr gute Saison gespielt haben. Ich sehe es kritisch, wenn man Dinge schlechter macht, als sie sind", so Schopp.

Wesentlich mehr Druck für die Austria

Anders ist die Lage in Wien-Favoriten. Der Sprung in den Europacup war trotz aller Probleme immer Ziel der Austria. Mit dem 2:1 gegen St. Pölten wurde Hartberg in Schach gehalten. Peter Stöger wollte in den kommenden Tagen nun einmal "Dampf rausnehmen", wie er anmerkte. "Es ist erfreulich, nicht jeden Tag unter Strom zu stehen", meinte der Austria-Coach. "Wir haben es jetzt einmal geschafft, dass wir unser Ziel über die zweite Chance noch erreichen können."

Der eingewechselte Alexander Grünwald traf gegen St. Pölten entscheidend (68.). Für den Kapitän war es erst der zweite Saisontreffer, nachdem er im Frühjahr nur noch als Wechselspieler auf der Bank saß. Dem Mittelfeldmann machte wie einigen anderen im Kader auch eine Corona-Infektion zu schaffen. Körperlich sind einige Akteure der Austria nicht auf der vollen Höhe. "Es dauert ein paar Wochen, bis du wieder im Saft bist, das ist klar. Mittlerweile fühle ich mich aber wieder ganz gut", meinte Grünwald über die Nachwirkungen seiner Erkrankung.

Der ebenfalls bis vor kurzem in Quarantäne weilende Stöger merkte an, dass sein Kader nun wieder "voller und fitter" werde. Dies ergebe schon mit Blick auf das Ried-Spiel neue Möglichkeiten. Es könnten Spieler zum Einsatz kommen, die zuletzt weniger Spielpraxis hatten, merkte der Trainer an. Leichtfertig herschenken wolle man die Punkte jedoch keinesfalls. "Wir wollen das Heimrecht, wollen zu Hause spielen. Das ist schon noch wichtig und steht über allem", merkte Stöger an.

Die Austria dürfte durch die neue Corona-Verordnung der Regierung bis zu 3.000 Fans in der Generali Arena begrüßen. Grünwald sah in einem Spiel vor den eigenen Anhängern ebenfalls Motivation genug: "Wir hoffen alle, dass wir uns noch ein Spiel oder hoffentlich auch zwei vor Fans verschaffen können." (APA, 16.5.2021)