Der Nahost-Konflikt ist in den vergangenen Tagen immer weiter eskaliert. Österreich zeigte Solidarität und Flagge, auf dem Bundeskanzleramt wurde die Israel-Flagge gehisst. "Ich halte das in einer Kriegssituation für völlig unangebracht", sagt der Politologe Heinz Gärtner vom Internationalen Institut für den Frieden im STANDARD-Interview. "Man würdigt damit zwar zu Recht die israelischen Opfer, entwürdigt aber die palästinensischen Opfer."

Außerdem helfe diese Flaggenpolitik den Israelis auf lange Sicht nicht, kommentiert Florian Niederndorfer im STANDARD. "Schließlich brüstet Wien sich seit Jahr und Tag mit seiner Rolle in Sachen Atomdeal mit dem Iran, der letztlich Israel vor einem nuklearen Inferno schützen soll. Wenn Österreich nun – gleich ob aus Kalkül oder aus Naivität – seinen Status als neutraler Mittler aufs Spiel setzt, büßt es seine schärfste Waffe im Kampf für das Wohlergehen Israels ein", so Niederndorfer. Und auch für Gärtner stellt das Hissen eine Abkehr von der Neutralitätspolitik dar, "wenn nicht rechtlich, aber doch politisch". Wie denken Sie darüber?

Wie stehen Sie zum Hissen der Israel-Flagge?

Wie sollte sich Österreich im Nahost-Konflikt positionieren? Tauschen Sie sich im Forum darüber aus! (wohl, 17.5.2021)