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Buick coupe Invicta 1963

Foto: AP

Höchste Zeit für einen überfälligen Konfektions- und Kollektionswechsel, dieser Tage, da sich der heißersehnte, immer wieder zu kurz werdende Sommer endlich anzukündigen scheint. Als Zeit des Erwachens könnte man den Wonnemonat Mai apostrophieren, nicht der Unschuld, nicht der Einkehr und schon gar nicht der Stille wegen. Immerhin geht es ums Ausmotten, Entstauben und In-Schwung-Bringen. Die wie sonst nur Augäpfel wohlbehüteten Juwele werden aus der beheizten Garage geholt und mittels Streicheleinheiten, Raubtierfütterung und Frischluftzufuhr wieder zum Leben erweckt.

Worum es sich dabei handelt? Um Chromjuwele, genauer gesagt um Oldtimer. Die meisten dieser äußerst liebevoll gepflegten Fahrzeuge harren trotz (oder wegen?) ihres betagten Alters der ersten Ausfahrt, der angewandten Kurvenkunde entweder mit Schnurren oder Knattern und Gurren. Wer aber wie die meisten Menschen nicht über das nötige Kleingeld in der Portokassa verfügt, solche zu besitzen, dem bleibt nur Schwelgen in Fantasien oder das Blättern in Bilderbüchern wie in jenem von Joachim M. Köstnick.

Von Benz bis Wolsley

Er präsentiert knapp 100 Oldtimer aus aller Welt. Das Spektrum reicht vom ersten Automobil der Welt, dem Benz aus dem Jahr 1888, über Marken wie Adler, Bugatti, Borgward, Horch, Maybach, Alvis, Aston-Martin, Bentley, Hillman, Humber und Invicta, Isotta, Moretti bis zu Corvette, Chevrolet, Studebaker, Vauxhall, Triumph und Wolsley. Auch Austro-Daimler, Gräf & Stift und Steyr kommen ins Rampenlicht. Im Vorwort beklagt Köstnick, dass jedes Buch über Oldtimer immer nur ein hoffnungsloses wie auch undankbares Unterfangen sein kann, weil die Auswahl willkürlich ist. Das stimmt prinzipiell, aber ihm ist sie gelungen. (Gregor Auenhammer, 4.6.2021)