Drei Tests pro Woche. Nein, nicht in Deutsch, Biologie oder Geschichte, sondern alle 48 Stunden ein verpflichtender Corona-Check für alle Schülerinnen und Schüler ist seit Montag die "neue Normalität" in den Schulen. Wer das nicht will – in vielen Fällen sind es eher die Eltern –, wirft einen Generalschlüssel weg, der mehr als nur die Tür zum Unterricht mit einer wirklich anwesenden Lehrkraft öffnet.

Die Schulen sind eine Art nationales Testzentrum.
Foto: imago images/Jörg Halisch

Denn die drei Testschlüssel sperren wichtige andere kindliche und jugendliche Lebenswelten auf, die pandemiebedingt lange zu waren. Für viele Schülerinnen und Schüler ist es jetzt daher eine Rückkehr in eine komplett fremde oder fremd gewordene Umgebung. Es gibt Klassen, die sich wegen Corona noch gar nicht richtig kennengelernt haben. Man kann die Bedeutung der Schulöffnung für sie also leicht erahnen.

Die Testarchitektur in Österreichs Schulen hingegen gilt mittlerweile auch im Ausland als Best-Practice-Modell. Idealerweise wird die Lücke zwischen den derzeit verwendeten Antigentests und dem Optimum mittels PCR-Tests noch geschlossen und die Triple-Testung auch für Lehrkräfte verpflichtend. Aber Fakt ist: Die Schulen sind eine Art nationales Testzentrum – mit den Schülerinnen und Schülern als wichtigen innerfamiliären Multiplikatoren. Wäre der Rest der Bevölkerung im Corona-Jahr so diszipliniert gewesen wie sie, wäre bei der Pandemiebekämpfung einiges runder gelaufen. (Lisa Nimmervoll, 18.5.2021)