Die App zum grünen Pass lässt noch auf sich warten, allerdings werden die Impfdaten schon jetzt in einem zentralen österreichischen Impfmelderegister gespeichert.

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Wer zumindest die erste Impfung gegen Covid-19 bereits erhalten hat, der findet einen entsprechenden Vermerk im eigenen Papierimpfpass. Dieser bringt allerdings diverse Nachteile mit sich – so kann er zum Beispiel laut Recherchen des STANDARD leicht gefälscht oder zum Beispiel auch verloren werden. Daher soll der Papierimpfpass durch einen elektronischen Impfpass ergänzt werden, mit welchem sich Geimpfte künftig zum Beispiel an Grenzübergängen oder in Lokalen ausweisen können. Als Kritik am System muss jedoch auch erwähnt werden, dass es derzeit massive Datenschutzbedenken gegen den grünen Pass gibt.

Die entsprechende App lässt noch auf sich warten, allerdings werden die Impfdaten schon jetzt in einem zentralen österreichischen Impfmelderegister gespeichert. Diese Daten kann man sich einfach in einer Apotheke ausdrucken lassen. Wer sich diesen Weg sparen möchte, kann die eigenen Impfungen auch selbst zuhause über das Elga-Portal abrufen.

Impfpassdaten im Elga-Portal abrufen

Dies geschieht, indem man auf der Website www.gesundheit.gv.at auf Login klickt und sich sogleich via Handysignatur einloggt. Nach dem Einstieg klickt man wiederum auf den Link "Elga-Portal" und gelangt anschließend in ein entsprechendes Menü.

Wer hier wiederum auf den Button "E-Impfpass" klickt, sieht eine Übersicht der zuletzt durchgeführten Impfungen, inklusive Datum der Impfung, Impfstoff und Name der impfenden Ärztin beziehungsweise des impfenden Arztes. Diese Daten können auch als PDF exportiert und somit anschließend ausgedruckt werden.

Weitere Funktionen des Elga-Portals

Zudem bietet das Portal weitere Informationen, die vor allem in Zeiten einer Pandemie recht interessant sind. So findet man etwa eine Liste der eigenen elektronischen Befunde ebenso wie eine Liste der verordneten und in der Apotheke abgeholten Medikamente.

Auch ist es möglich, die für einen selbst zuständigen Ärzte, Spitäler, Apotheken und Pflegeeinrichtungen einzusehen. Und unter dem Punkt "Elga-Teilnahme" ist es schließlich möglich, sich von den E-Befunden, der E-Medikation oder gleich vom gesamten Elga-System abzumelden.

Der Zugriff auf die eigenen Elga-Gesundheitsdaten ist danach weder für den Patienten selbst noch für die Ärzte oder Apotheken möglich. Nach der Abmeldung werden neue Gesundheitsdaten nicht mehr über Elga verfügbar gemacht. Wer es sich anders überlegt, kann sich nachher jederzeit wieder bei Elga anmelden.

Abmeldung vom E-Impfpass nicht möglich

Betont wird dabei, dass der E-Impfpass zwar in dasselbe Zugangsportal wie Elga integriert, selbst aber kein Teil von Elga ist. Trotz gemeinsamer Infrastruktur gelten für den E-Impfpass andere rechtliche Bestimmungen – so gibt es für den elektronischen Impfpass keine Widerspruchsmöglichkeit.

Die Regierung begründet das damit, dass nur eine vollständige Dokumentation der Impfungen aussagekräftig genug sei, um gesundheitspolitische Maßnahmen treffen zu können. Von Datenschützern wird dies naturgemäß kritisiert. Im Gegenzug bedeutet das, dass der E-Impfpass auch jenen Menschen zur Verfügung steht, die sich von Elga abgemeldet haben.

Zuvor war unter anderem geplant gewesen, auch die Nutzung der E-Card in das System rund um den grünen Pass zu integrieren. Nach Kritik von Datenschützern wurde dieser Plan jedoch wieder verworfen. (Stefan Mey, 18.5.2021)

Update, 19.5.: Die Datenschutz-Kritik am grünen Pass wurde nachträglich ergänzt.