Ein Blick in die von der Kommission als reformbedürftig befundene Dauerausstellung "Republik und Diktatur".

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In einer zweitägigen Konferenz widmen sich zahlreiche Historiker, Kulturwissenschafter, Künstler und Museologen dem museumspolitischen Streitthema der letzten eineinhalb Jahre: dem Heeresgeschichtlichen Museum (HGM) in Wien.

Das Haus ist u. a. wegen seiner wissenschaftlich ungenügenden Darstellung der österreichischen Militärgeschichte in die Kritik geraten. Mehrere Historikerkommissionen sowie der Rechnungshof haben das HGM geprüft und zahlreiche Mängel festgestellt – Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) hat gelobt, die unter ihrem Vorgänger angestoßene Reform weiterzuführen.

Eine zivilgesellschaftliche Initiative, gegründet von der Kulturwissenschafterin Elena Messner, will die Debatte über das Museum öffnen und auch von außen mit Expertise begleiten. Nach einer ersten Tagung im Jänner 2020 folgt nun eine Fortsetzung: am Donnerstag und Freitag live im Literaturhaus Wien, auf dessen Website die Veranstaltung gestreamt wird.

Prominent besetzt

Am Donnerstag gibt es ein erstes Panel mit dem Titel "Das HGM – Ein Militärmuseum des 21. Jahrhunderts?", an dem Gottfried Fliedl, Judith Götz, Georg Blaha, Mario Keller, Georg Spitaler, Nora Sternfeld sowie Dirk Rupnow teilnehmen. Danach gibt der Politologe Sebastian Reinfeldt einen Einblick in den Rechnungshofbericht. Ergänzt wird das Programm künstlerisch durch Film- und Literaturbeiträge, u. a. vorgetragen von Schauspielerin Maria Hofstätter.

Am Freitag folgen noch einmal zwei Diskussionsrunden, zunächst mit Heidemarie Uhl, Niko Wahl, Eva Blimlinger, Tim Corbett und Andrea Brait, abschließend mit Dieter-Anton Binder, Felicitas Heimann-Jelinek, Peter Melichar, Werner Wintersteiner, Renate Höllwart, Martin Fritz und Wolfgang Muchitsch, der der Evaluierungskommission zum HGM vorsteht. Im September erscheint ein Buch zur Debatte. (stew, 18.5.2021)